SmartWig

Sony plant Daten-Perücke

22.11.2013
Viele Hersteller bereiten sich schon intensiv auf die Zeit nach dem Smartphone-Boom vor, spielen mit neuen Ideen und melden fleißig Patente an. Das neue Zauberwort: "Wearable Devices" - direkt am Körper getragene Geräte. Sonys Patentantrag auf eine Daten-Perücke zeigt: Google Glass war erst der Anfang.
Sonys "SmartWig"-Patentantrag
Sonys "SmartWig"-Patentantrag
Foto: Sony/USPTO

Direkt am Körper getragene technische Erweiterungen sind die Krönung der Technik und der evolutionäre Übergang von Mensch zum Cyborg. Zum Cyborg mit zweierlei Haar, wenn es nach Sony geht. Denn pünktlich zur kalten Jahreszeit taucht ein neues Patent für ein Wearable Device vom japanischen Hersteller auf, das wohl mindestens das Prädikat "ungewöhnlich" erhalten dürfte. Die Antragsteller selbst betiteln die dort beschriebene Erfindung als "SmartWig", Daten-Perücke wäre eine alternative Bezeichnung.

Tatsächlich handelt es sich bei dem Patent um eine Perücke aus Pferde-, Yak- oder Menschenhaar (wahlweise auch Federn oder Wolle), deren implantierte Chips und Sensoren über eine drahtlose Datenverbindung mit anderen Geräten verbunden werden können. Auf den Eingang einer SMS oder E-Mail würde die Haarprothese standesgemäß per Vibration reagieren, und auch dann, wenn einmal der falsche Weg während der Routennavigation via verbautem GPS eingeschlagen wurde. An verschiedenen Stellen platzierte Ultraschall-Module könnten nach Heiß-Kalt-Methode die korrekte Ausrichtung am Körper spürbar machen. Nach Wunsch auch mit an Bord: Kamera und Laser-Pointer. Vor allem letzteres Feature könnte bei dem im Patentantrag vorgestellten Nutzungsvorschlag - eine Folien-Präsentation - nützlich sein. Dort soll es dann auch möglich sein, durch bestimmte Berührungen der Haarpracht oder gar durch die Mimik des Vortragenden zwischen den einzelnen Folien hin und her zu navigieren.

Als positiver Nebeneffekt - sollte sich jemand fragen, wie denn so ein Redner mit SmartWig aussehen mag - wird das gesteigerte Selbstbewusstsein des Sprechers während einer Präsentation genannt. Schließlich befände er sich in einer Art Rollenspiel, das sich auch auf die Charakterstärke auswirke. Ob Sony die Idee der Perücke auch tatsächlich bis zur Entwicklung bringen wird, ist bisher noch nicht bekannt. Auch Motorola machte jüngst von sich Reden, nachdem die Google-Tochter ein Patent auf eine Mikrofon-Tätowierung eingereicht hatte.

powered by AreaMobile