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Sony hat ein Händlerproblem

09.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Elektronikkonzern Sony liegt mit einem Online-Händler aus Asien im Clinch. Mittels einer Klage will das japanische Unternehmen den Retailer Lik-Sang aus Hongkong daran hindern, Sonys tragbare Spiele- und Videokonsolen "PlayStation Portable" (PSP) sowie Zubehörartikel und Spiele vor ihrem offiziellen Verkaufsstart Anfang September in Europa zu vertreiben. Lik-Sang, im Besitz der Firma Pacific Game Technology, hat die Geräte in Großbritannien und einigen anderen europäischen Ländern angeboten. Die PSP ist derzeit in Japan und den USA erhältlich. Sony fordert finanzielle Entschädigung, auch weil Lik-Sang das Handbuch zur PSP im Internet veröffentlicht sowie auf die Homepage von Sony verlinkt hatte.

Der Online-Händler zeigte sich überrascht von der Klage und verwies auf die Gesetzeslage in Hongkong, die angeblich die Unternehmensstrategie decken würden. Zudem gab Lik-Sang an, das PSP-Handbuch und die Links von der Website Mitte Juni nach Eingang einer Aufforderung von Sony umgehend entfernt zu haben. Die Klage nachzuschieben, sei "der aggressivste Schritt, den ein Konsolenhersteller in der 30-jährigen Geschichte der Videospiele gegen seine eigenen Kunden unternommen hat", schrieb der Händler in einer Stellungnahme. Man wolle energisch gegen Sonys "zynischen Versuch, ein erfolgreiches Online-Geschäft zu stören", vorgehen. (ajf)