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Sony greift iTunes von Apple frontal an

04.09.2007
Von pte pte
Der Unterhaltungselektronikkonzern Sony will offenbar mit Apple iTunes in direkten Konkurrenzkampf treten. Der japanische Konzern startet einen eigenen Videodienst.

Wie das Wall Street Journal berichtet, plant Sony-Chef Howard Stringer den Start eines eigenen Video-Downloadportals. Nachdem der Konzern seinen eigenen Musikservice Connect kürzlich geschlossen hatte, will Sony nun in den Videomarkt einsteigen und laut Insiderkreisen ähnlich wie Apples iTunes TV-Serien und Filme als Downloads verkaufen. Die existierende Hardware von Sony wird vermutlich als Grundlage für den Videoservice dienen. Playstation 3 und Playstation Portable sowie die HD-TV-Geräte sollen kompatibel mit den Videoangeboten sein und die Basis für Film- und Serien-Downloads bilden. Eine offizielle Stellungnahme zu den Plänen hat Sony bislang allerdings nicht abgegeben.

Bei Apple will man sich derzeit ebenfalls nicht zu dem neuen Wettbewerber äußern. "iTunes bietet mit über fünf Millionen Songs, 550 TV-Serien und mehr als 500 Spielfilmen das weltweit größte Angebot. Bisher sind 50 Millionen TV-Serien und über zwei Millionen Spielfilme verkauft worden - das macht iTunes zum weltweit populärsten Online-Store für Videos", so die wenig überraschende Antwort von Georg Albrecht, Pressesprecher Apple Deutschland, gegenüber pressetext. Was den Umgang mit Konkurrenten betrifft und wie das Unternehmen damit umgeht, dass immer mehr Medienkonzerne sich gegen die Markt-Dominanz von iTunes zu wehren versuchen, wolle Apple nicht kommentieren.

Für Sony stellt die Einführung eines eigenen Video-Portals eine wichtige Herausforderung dar, nachdem das Unternehmen im Bereich Musikdownloads gescheitert ist. Sonys Walkman-Musikplayer blieben deutlich hinter dem Marktführer iPod zurück, nachdem es dem japanischen Konzern nicht gelungen war, eine entsprechende Download-Software herauszubringen. Zudem könnte das Videogeschäft dazu beitragen, die Verkäufe von PS3 und PSP anzukurbeln. In den USA hat Sony in diesem Jahr bereits erste Versionen internetfähiger TV-Geräte auf den Markt gebracht, die in Kürze auch in Japan eingeführt werden sollen. Der geplante Downloadservice wäre dafür die optimale Ergänzung, die bisher noch fehlte.

Auch Apple verfolgt eine ähnliche Strategie mit seiner TV-Box namens AppleTV. Damit kann Internet-Content auf den Fernseher übertragen werden. Allerdings waren die Verkäufe in diesem Bereich laut Analysten eher mäßig. Und obwohl iTunes klarer Marktführer im Videodownload-Geschäft ist und seit dem Start im Oktober 2005 starke Zuwächse verzeichnen konnte, seien die Verkäufe zuletzt allmählich abgeflaut. (pte)