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Sony Ericsson kombiniert Java und Flash

30.04.2008
Sony Ericsson will es seinen Entwicklern künftig ermöglichen, in einer Handy-Applikation Java mit Flash zu kombinieren.

Sony Ericsson will heute seine Technik ankündigen, mit der Entwickler "Flash Lite" von Adobe mit Java ME zu einer einzigen Java-Anwendung kombinieren können. Dadurch sollen sie laut Ulf Wretling, Director der Sony Ericsson Developer World, die Unzulänglichkeiten beider Plattformen überwinden können.

Java verfügt über viele APIs (Programmierschnittstellen), über die Developer auf Telefonfunktionen wie Bluetooth, Wi-Fi oder sichere Bezahlung zugreifen können, wohingegen Flash einige dieser "Hooks" fehlen. Die Stärke von Flash im Vergleich zu Java wiederum sind schöne Benutzeroberflächen. Indem Entwickler beide verwenden, können sie laut Wretling zum Beispiel ein Spiel programmieren, das Flash für die Menüs benutzt und Java für andere Features. "Das kann man sich passend zusammensetzen", sagt der Sony-Ericsson-Mann. "Eine Java-Applikation kann Grafik und UI-Komponenten sowohl von Java als auch von Flash verwenden."

Im zweiten Halbjahr will Sony Ericsson in seinem Software Development Kit (SDK) einen Satz APIs bereitstellen, mit denen Entwickler diese neue Fähigkeit nutzen können. Die resultierenden Anwendungen werden innerhalb der Entwicklerplattform des Herstellers wie typische Java-Applikationen behandelt. Gleiches gilt für die Netzbetreiber, die teilweise bereits ein wohldefiniertes Systems für die Unterstützung von Java-Programmen besitzen.

"Für die Carrier und Service Provider bedeutet dies, dass sie überhaupt nichts an ihrer Management-Infrastruktur ändern müssen", betont Cristopher David, Sony Ericssons Director of Long-Term Platform Planning.

Sony Ericsson will die neue Technik im zweiten Halbjahr in ersten Mobiltelefonen und sukzessive in praktisch all seinen Geräten einführen. In der kommenden Woche zeigt der Hersteller sie auch auf der Sun-Entwicklerkonferenz JavaOne in San Francisco.

Längerfristig würde Sony Ericsson seine Entwicklung gern auch für andere Handy-Plattformen bereitstellen. "Wir wollen die APIs zugänglich machen, sie publizieren, haben aber noch nicht endgültig entschieden wie", sagt David. "Man könnte sich aber Standards oder Open Source oder eine Kombination daraus vorstellen." (tc)