Sony - ein Verlierer der Konvergenz?

01.06.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Jahrelang fand die Verschmelzung von IT und Unterhaltungselektronik nur in den Powerpoint-Präsentationen der Marketiers statt. Jetzt, wo einiges dafür spricht, dass aus dieser Vision Realität wird, ist ausgerechnet Sony, einst der Inbegriff für technischen Fortschritt und digitalen Lifestyle, auf diese Zeitenwende nicht gut vorbereitet.

Mini-Roboter Qrio: Er kann singen, tanzen, surfen und unterhalten. Aber kann er auch verdienen?   Foto: Sony

Es ist gerade zwei Jahre her, als Sony auf der CeBIT mächtig für Aufregung sorgte. Mit rot-weißem Baustellen-Plastikband waren Teile des Standes abgesperrt, weil unterbunden werden sollte, dass die Japaner ihre "Playstation" zeigen. Spielzeug hatte auf dem Hannover-Event nichts zu suchen. In diesem Jahr war alles anders: Kunitake Ando, President und COO von Sony, wurde großer Bahnhof zuteil. Die Nummer zwei des Konzerns hinter CEO und Chairman Nobuyuki Idei eröffnete zusammen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder das IT-Treffen an der Leine, dessen diesjähriges Motto ganz dem entsprach, wofür Sony jahrelang wie kaum ein anderer Hersteller stand: die Auflösung der Grenzen zwischen professioneller IT und Unterhaltungselektronik.

Computerspiele und digitale Consumer-Elektronik waren plötzlich "in" in Hannover; flankiert von entsprechenden Hoffnungen und Prognosen der Hersteller, die vor allem in diesen Märkten überdurchschnittliches Wachstumspotenzial sehen. Dass es in der weltweiten ITK-Branche wieder leicht aufwärts geht, hat schließlich nicht nur mit dem gestiegenen Interesse an ERP-Software oder anderen IT-Produkten für den Einsatz in Unternehmen zu tun, sondern vor allem mit neuen Kamera-Handys, Spielekonsolen und breitbandigen Internet-Anschlüssen, die Consumer und IT-Professionals gleichermaßen ansprechen sollen.

Mit Qrio und Aibo in die digitale Welt