Sony BMG legt Sammelklagen wegen DRM-Rootkit bei

30.12.2005
Sony BMG kriecht zu Kreuze und ist willens, mindestens 15 in den USA anhängige Sammelklagen wegen einer umstrittenen Kopierschutzsoftware beizulegen.

Verbraucher sollen im Zuge des Vergleichs ihre kopiergeschützten CDs entweder gegen ungeschützte Exemplare oder einen digitalen Download eintauschen können sowie weitere Kompensationen abhängig von der Software erhalten, die sich auf ihren ursprünglichen Silberscheiben befand. Eine entsprechende Übereinkunft wurde einem Richter an einem US-amerikanischen Bezirksgericht in Manhattan zugestellt und soll in einer Anhörung Anfang kommenden Monats verhandelt werden.

"Wir denken, das ist eine gute Einigung für Leute, die solche CDs gekauft haben", erklärte bereits Cindy Kohn, Legal Director bei der Verbraucherschutzorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF), die drei der betroffenen Klagen angestrengt hatte.

Der Vergleich gilt einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge sowohl für CDs mit dem in Großbritannien entwickelten Kopierschutz "XCP", der aufgrund seiner Rootkit-Architektur von Hackern zum Verbergen schädlicher Software missbraucht werden kann (siehe "Sony setzt sich mit Rootkit-DRM in die Nesseln"), als auch für die weniger umstrittene Lösung "MediaMax".

Weder die Kläger noch Sony BMG wollten den genauen Wert des Vergleichs in Dollar beziffern, denn dieser hängt letztlich davon ab, wie viele Verbraucher daran teilnehmen. Cohn schätzt den Betrag auf möglicherweise 50 Millionen Dollar oder mehr; der Sony-BMG-Anwalt Jeffrey Jacobson hofft natürlich auf ein glimpflicheres Davonkommen. (tc)