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Sonera hat 22 Millionen T-Aktien vorzeitig verkauft

27.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Lange vor Ablauf der ursprünglich vereinbarten Haltefrist hat sich nun auch der finnische Mobilfunkkonzern Sonera heimlich, still und leise von einem Teil seiner T-Aktien getrennt. Wie die Deutsche Telekom am Sonntag in einer Pflichtmitteilung bekannt gab, haben die Finnen von Anfang Juli bis Ende August insgesamt 21,9 Millionen ihrer 72 Millionen Anteilsscheine aus der Voicestream-Übernahme an der Börse platziert. Der Verkauf sei mit Zustimmung der Deutschen Telekom über die Bank Dresdner Kleinwort Wasserstein abgewickelt worden. Eigentlich hätte Sonera einen Teil seines Aktienpaketes erst nach dem 1. September verkaufen dürfen. Der hoch verschuldete finnische Konzern habe den Erlös von 565 Millionen Euro aber dringend gebraucht, um einen im Oktober fälligen Kredit zu tilgen, hieß es aus Finanzkreisen.

"Wir haben Sonera von der Lock-up-Frist entbunden und eine marktschonende Platzierung in kleinen täglichen Paketen vereinbart. Die Aktien wurden zu einem durchschnittlichen Preis von 25,75 Euro ohne nennenswerte Kursverluste vom Markt aufgenommen", erklärte Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick. Wie die Telekom weiter mitteilte, wurden jedoch bislang keine weiteren Unternehmen von ihren Haltefristen entbunden.

Durch die jüngsten Verkäufe hat sich die Anzahl der T-Aktien, die Sonera bis zum 1. Dezember dieses Jahres veräußern darf, auf rund zwölf Millionen Stück reduziert. Erst Anfang vergangener Woche hatten Spekulationen über bevorstehende Massenverkäufe des finnischen TK-Konzerns die T-Aktie erheblich unter Druck gesetzt (Computerwoche online berichtete).