Preis für innovative Arbeitsformen vergeben

Softwareprofis heimsten sämtliche Auszeichnungen ein

26.09.1997

Der erste Preis, dotiert mit 15000 Mark plus IBM-Hardware im Wert von 10000 Mark, ging an die Gesellschaft zur Förderung der mittelständischen Software-Industrie in Berlin und Brandenburg e.V. (SIBB) für ihr Projekt "virtuelles Softwarehaus"( www.Softwarehaus-BB.de). Dabei handelt es sich um eine Internet-basierte Plattform für die zwischenbetriebliche Kooperationen kleiner und mittlerer Unternehmen der Softwarebranche.

Auf diese Weise können sich mittelständische Firmen der Region Berlin-Brandenburg neue Märkte erschließen, denn "im DV-Bereich wird immer häufiger die Lieferung von kompletten Lösungen aus einer Hand gefordert", so Pedro Schäffer, einer der Initiatoren dieses Projekts und Geschäftsführer des Berliner Beratungshauses Condat. Da kleine Firmen wegen der steigenden Komplexität von Projekten kaum noch Chancen hätten, Ausschreibungen zu gewinnen, müßten gerade sie sich zusammentun und Formen der Zusammenarbeit ausloten.

IT unterstützt Stadträte bei der Arbeit

Der zweite Preis ging an ein Team aus Wirtschaftsinformatikern, geleitet von Udo Wienand und Harald von Kortzfleich von der Gesamthochschule Kassel. In dem "Forum virtuelle Lernwelten" geht es um die Förderung von Medienkompetenz. Entwickler und Anwender neuer Medien, insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sollen nach den Worten des Projektleiters "einen selektiven, effektiven und effizienten Zugang zu Mediensystemen" erhalten. Gefördert wird das Projekt zu 40 Prozent von der öffentlichen Hand und zu 60 Prozent von Privatunternehmen. Mit dem dritten Platz zeichneten die drei Veranstalter, Lotus, ZDF und "Süddeutsche Zeitung", den Beitrag "Cuparla - Computerunterstützung der Parlamentsarbeit" von den Wirtschaftsinformatikern der Universität Hohenheim aus. Ziel des Pilotprojekts ist es, die gemeinde vor Ort per Telearbeit zu unterstützen. Anwender sind die Stadt Stuttgart und die Gemeinde Kornwestheim.

Zu den besonderen Anforderungen gehörte unter anderem, wie Projektleiter Gerhard Schwabe bei der Entgegennahme des Preises berichtete, das System so einfach wie möglich zu programmieren, da doch einige Stadträte noch keine Erfahrungen mit Rechnern hatten und einige das 70ste Lebensjahr überschritten haben. Auftraggeber ist die Deutsche Telekom.

Insgesamt wurden 61 Beiträge eingereicht, 75 Prozent davon kamen per E-Mail. Ziel des Wettbewerbs ist es laut Veranstalter, "neue, intelligente Formen der Arbeit zu fördern".