Softwarepreise auf ewig unter Kosten?

13.01.1978

Der Preisverfall auf dem Hardware-Sektor zwingt auch die MDT-Hersteller dazu, für ihre Software Geld zu verlangen (Unbundling). Doch die meisten Klein- und Mittelbetriebe sind nicht bereit, Unterstützungs-Leistungen der EDV-Produzenten angemessen zu honorieren. Ein Ausweg aus dieser für die Industrie unbefriedigenden Situation ist nicht in Sicht.

Für die in der MDT-Branche tätigen Vertriebsleute wirkt sich jetzt nachteilig aus, daß die Anwender jahrelang mit der Draufgabe kostenloser Applikations-Programme verwöhnt wurden. Heute würden viele Anbieter die Hardware lieber "umsonst" hinstellen, wenn der Kunde nur bereit wäre, die vollen Software-Kosten zu erstatten.

Zudem wird auf dem Erstanwendermarkt um jeden Auftrag mit Haken und Ösen gekämpft: Da gibt es leider immer noch "Exoten", die das Geschäft allein über einen attraktiven Hardwarepreis machen wollen und damit Spielregeln unterlaufen, auf die sich die Großen der Branche mittlerweile geeinigt haben.

Ganz schuldlos - so meinen wir - sind die Anwender an dieser Entwicklung nicht. So verlockend es sein mag, die Angebote der konkurrierenden Hersteller bis auf die letzte Mietmark auszureizen - eine auf lange Sicht für beide Seiten Iukrative Partnerschaft wird nur derjenige Lieferant eingehe, der für seine Leistungen bezahlt wird.

Daß so manches Software-Produkt sein Geld nicht wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Vor einem Reinfall schützt hier, die Offerte genau zu prüfen, bevor die Bestellung unterschrieben wird. de