Hybride Cloud-Installationen

Softwarelizenzen richtig verwalten

23.02.2012
Von Michael Drews

Spezialthema Virtualisierung

Bei der Softwarevirtualisierung, die häufig für den Aufbau und den Betrieb von Private-Cloud-Umgebungen genutzt wird, ist das Thema Lizenz-Management noch kniffliger. Anwender müssen die Wahrung der Urheberrechte aufmerksam und ständig kontrollieren. Außerdem ist die Korrektheit der Bestandsdaten wichtig, damit nicht gegen Compliance-Regeln verstoßen wird.

Foto: pixeltrap - Fotolia.com

Ebenso gilt es darauf zu achten, dass auch die der virtuellen Software unterlegte Hardware berücksichtigt ist, damit die existierende Infrastruktur besser ausgenutzt werden kann. Da die virtualisierte Software von der physikalischen Hardware getrennt werden kann, muss bei einem CPU-basierten Lizenzmodell die Software-Applikation von der virtuellen Maschine auf die physikalischen CPUs verlinkt werden. Beim CAL-Modell (Client Access Licensing) ist sicherzustellen, dass die Lizenz-Management-Lösung die Zugangsrechte von der Serverfarm erhält: Nur so weiß man, welcher User Zugang zu welcher Applikation hat.

Insgesamt zeigt sich, dass die Softwarehersteller sich mit ihren Lizenzmodellen langsam an die Cloud herantasten. Microsoft bietet Cloud-Providern angepasste Modelle auf Basis einer Processor License (PL) oder einer Subscriber Access License (SAL), die sich nach der Nutzerzahl richtet. Hersteller wie Oracle und IBM offerieren Anwendern eine Art Bring-your-own-Software-and-License-Programm (BYOSL), um vorhandene Lizenzen in die Cloud zu transferieren. Auch Microsoft erlaubt dies im Rahmen des "License-Mobility"-Angebots für bestimmte Produkte. Nötige Anpassungen zeigt eine vom Lizenz-Management-Spezialisten Flexera Software in Auftrag gegebene IDC-Studie ("Key Trends in Software Pricing & Licensing Survey"):

  • Fast drei von vier Anwenderunternehmen charakterisieren das Thema Lizenz-Management als wichtig beziehungsweise sehr wichtig.

  • Nur ein Drittel der Softwareanbieter glaubt, dass ihre Kunden keine Probleme haben, den Überblick über die eigene Softwarelandschaft zu behalten.

  • Die Anteil der Anbieter von nutzungsabhängigen Lizenzmodellen wird sich in den beiden kommenden Jahren auf rund 43 Prozent verdoppeln.

  • Zwei Drittel der Softwareanbieter glauben, dass die Cloud ihre Lizenzstrategien verändern wird. 21 Prozenz sprechen sogar von deutlichen Veränderungen.