Mietfinanz: "Der lmportdruck im Rechnergeschäft bleibt"

Softwarehäusern droht Ausleseprozeß

05.02.1988

MÜLHEIM/RUHR (vwd) - Die im zweiten Halbjahr 1987 deutlich gewordene Tendenz zu wieder anziehender Nachfrage setzt sich fort, glaubt die Mehrzahl der von der Mietfinanz GmbH, Mülheim/Ruhr, befragten DV-Unternehmen. Allerdings trete die "Marktdifferenzierung" immer stärker in den Vordergrund.

Rechner unter 25 000 Mark, Dienstleistungen und hochwertige Peripherie seien am stärksten gefragt. Die Erträge litten weiter unter "währungsbedingt anhaltenden Importdruck" und "technisch bedingtem Preisverfall". Das führe dazu, daß der Ausleseprozeß im Fachhandel und bei Softwarehäusern sich fortsetzen werde. Die Umsatzerwartung liegt bei 22,6 (21,2) Milliarden Mark. Die DV-lndustrie, die 1987 gut 1,8 Milliarden Mark investiert haben dürfte, werde heuer diesen Wert wahrscheinlich übertreffen, bei erheblicher Differenzierung allerdings.

Die 1987 enttäuschende Produktion im Wert von 131,6 (130,0 Milliarden Mark führe in der elektronischen Industrie zur zurückhaltenden Einschätzung von 133,0 Milliarden Mark für 1988. Die Umsatzerwartung liegt bei 164 (1987: 161,3) Milliarden Mark, im rechnerischen Mittel ein reales Plus von einem Prozent. Dabei zeigten sich bei der Umfrage keine gravierenden Unterschiede zwischen Gebrauchsgütern und Investitionsgütern.

Die Kapazitätsauslastung werde sich wieder leicht erholen. Sie war im Verlauf des letzten Jahres von 86 auf etwas über 80 Prozent gefallen, nachdem neue Kapazitäten in Betrieb gegangen waren. In der Ertragslage werde der starke Preisdruck durch den niedrigen Dollar deutlich werden. Im vergangenen Jahr dürfte der 1986er Spitzenwert der Nettoumsatzrendite von 2,6 Prozent dagegen nur knapp verfehlt worden sein. Die Investitionen dürften leicht steigen.