Hohe Belastung für US-Wirtschaft

Softwarebugs kosten 60 Milliarden

26.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Fehlerhafte Software verursacht in der US-Wirtschaft Kosten von rund 60 Milliarden Dollar im Jahr. Die Hauptlast tragen dabei die Anwender.

Softwarefehler sind für Unternehmen nicht nur ein Quell ständigen Ärgers, sondern auch ein erheblicher Kostenfaktor. Eine von der amerikanischen Bundesbehörde National Institut of Standards and Technology (Nist) in Auftrag gegebene Studie kommt zu dramatischen Ergebnissen. Demnach verliert die US-Wirtschaft durch Softwarebugs 59,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Davon entfallen 64 Prozent auf die Anwender und der Rest auf die Hersteller.

Die Studie wurde über einen Zeitraum von 18 Monaten erhoben und untersuchte die Auswirkungen fehlerhafter Software auf mehrere Branchen wie Automotive, Luftfahrt und den Finanzsektor. Das mit der Untersuchung beauftragte Research Triangle Institute rechnete die daraus ermittelten Daten auf die gesamte US-Wirtschaft hoch.

"In keinem anderen Marktsegment sind Kunden bereit, Produkte zu akzeptieren, von denen sie wissen, dass sie schlecht funktionieren", stellt Gregory Tassey, Senior Economist am Nist und Leiter der Studie, fest. Die Verbesserung von Testverfahren könnte die Kosten um rund ein Drittel oder 22,5 Milliarden Dollar verringern, so die Marktforscher. "Niemand glaubt, dass es absolut fehlerfreie Software geben wird", resümiert Tassey. Zu groß sei der Druck auf die Hersteller, ihre Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Die gegenwärtigen Bemühungen beim Softwaretesting bezeichtete Tassey jedoch als "ärmlich". Sie könnten noch erheblich verbessert werden. (rg)