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Softwarebranche: Analysten warnen vor versteckten Gefahren

13.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Analysten der Investmentbank Thomas Weisel Partners haben vor zu optimistischen Einschätzungen der Softwarebranche für das kommende Jahr gewarnt. Bei zahlreichen Anbietern bestünde die Gefahr, ihre Prognosen für 2002 zu verfehlen. Der Grund: Aus Angst ihren Job zu verlieren, hätten Mitarbeiter der Verkaufsabteilungen in zahlreichen Firmen versucht, noch im vierten Quartal möglichst viele Verträge unter Dach und Fach zu bringen, um ihre eigenen Umsatzziele zu erfüllen. Da die Aufträge vorgezogen wurden, könnte sich dies negativ auf die firmeneigenen Umsatzprognosen im kommenden Jahr und vor allem auf die Zahlen im ersten Quartal 2002 auswirken. Zudem seien nach dem Aufschwung der Märkte in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe von Softwarefirmen bereits wieder äußerst ambitioniert bewertet. Eine Ergebniskorrektur nach unten könnten die Aktien

dramatisch einbrechen lassen.

Nach Ansicht der Analysten sollten sich Anleger die Unternehmen der Branche zurzeit sehr genau ansehen, bevor sie investieren. Bei einigen Anbietern sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie ihre Prognosen für das kommende Jahr nach unten korrigieren müssen. Andere dagegen hätten gute Chancen die Erwartungen der Analysten zu erfüllen, da sie diese bereits im Vorfeld deutlich zurückgeschraubt hätten. Zur ersten Kategorie zählt Gay unter anderem Adobe, Bea, Business Objects, RSA Security und SAP. Weniger risikoreich sind in seinen Augen unter anderem Chordiant, Citrix und Interwoven. (jw)