Sperrys neue Systemsoftware:

Software zunehmend baukastenartig

30.05.1980

SULZBACH (pi) - Verschiedene System- und Dienstprogramme hat Sperry Univac zu ihrem Minicomputer V77 kürzlich angekündigt. Besonder stolz ist Sperry auf ein interaktives Subsystem zum Betriebssystem Vortex, dem in etwas gewaltsamem Wortspiel der Name VIP (Vortex Interaktiv Program) gegeben wurde.

VIP soll, verspricht der Hersteller , die Voraussetzungen Summit realisierten Funktionen bieten , diese aber dahingehend entflechten , daß ein schrittweiser Übergang von Vortex auf Summit möglich wird.

Akzeptiert jeden Typ

Zuständig für die zentrale Verwaltung der Betriebsmittel, teilt das System jedem Anwender legitimationsabhängig die Ressourcen zu. Die Systemfunktionen werden unter Beachtung des Zugriffsschutzes interaktiv bearbeitet. Das Paket erlaubt in der Hintergrundverarbeitung zwei Jobwarteschlagen , die der Operator kommandogesteuert befehligt. Die gesamte Datenkommunikation wird in eigenen Datenzugriffsmoduln abgehandelt , die je nach Terminaltyp unterschiedlich und austauschbar sind, damit die Programmunabhängigkeit von einzelnen Terminaltypen sichergestellt wird.

VIP besteht aus folgenden Komponenten: Monitor , Dienstprogrammen (unter anderem für eine Dateiverwaltung und für die Definition von Benutzerparametern), Jobübergabe-Spooler, interaktiver Programmentwicklung , V77-800 Mikrosimulator , Dokumentationsprogramm Runoff, interaktivem Zeileneditor Teco sowie den Voraussetzungen für die Realisierung der Dateiabfragesprache QL77 und der strukturierten Programmierung mit SPS.

Für die Programmentwicklung im Dialog dient der interaktive Zeileneditor Mite. Mite stellt eine Erweiterung des Dialogprogrammiersystems CP77 dar. Es erfaßt und verwaltet Quelltexte, gestattet umfangreiche Makrodefinitionen und erlaubt eine beliebig verknüpfte Ausführung der Befehle, so Sperry.

Hardwarevoraussetzungen für VIP sind :Modelle V77-600 oder -800 mit mindestens 384 KB Hauptspeicher , vier Seiten Mikroprogrammspeicher, ein Plattenlaufwerk mit 34 MB sowie Terminals für den Blockbetrieb. Softwarevoraussetzungen sind das Betriebssystem Vortex II mit Micro-Vortex , das heißt , einer Verlagerung von Teilen des Betriebssystems in Firmware zur Leistungverbesserung, außerdem der Vortex II-Multitask-Ausgabespooler und der Teleprocessing-Monitor Pronto mit dem Sicherheitspaket. VIP steht voraussichtlich ab drittem Quartal 1980 zur Verfügung.

Für die globale Zugriffverwaltung als Kommunikationsinterface zwischen Anwenderprogramm und Netzwerk, hat das Unternehmen den "Global Resource Access Manager "(Gram) entwickelt. Der Extrakt aus dem DCA-System kann jetzt auch zu Remote-Bach und Remote-Job-Entry-Verarbeitungen herangezogen werden.

Ebenfalls für den Betrieb außerhalb von DCA ist der 1004 Leistungsprotokoll-Handler gedacht, der über Gram mit dem Anwendungsprogramm kommuniziert.

Voraussetzung für eine neue erweiterte Fortran 4 Version auf der V77 800 ist der Gleitkommaprozessor FPP und der Mikroprogrammspeicher WCS. Die Version soll nach Sperry eine Leistungssteigerung von zwischen 20 und 70 Prozent gegenüber der herkömmlichen Fortran-Version mitbringen.

Informationen: Sperry Univac Computer-Systeme, Postfach 1110, 6231 Sulzbach\Taunus, Tel: 0 61 96\70 01.