Software zu Diensten

23.12.2004

Schon seit längerem werden Web-Services als Alleskönner für Integrationsaufgaben gehandelt. Bisher jedoch lassen sich mit diesen XML-Protokollen in erster Linie vorhandene Schnittstellen auf eine standardisierte und implementierungsunabhängige Art beschreiben und veröffentlichen. Dies bringt der IT zumindest den Vorteil, dass sie Anwendungslogik künftig schneller und wahrscheinlich kostengünstiger anderen Systemen als "Dienst" zur Verfügung stellen kann.

Die heute geforderte Flexibilisierung von IT-Systemen sowie der Aufbau dynamischer Softwarearchitekturen ist mit Hilfe von Web-Services aber bisher nur ansatzweise möglich. Viele technische Fragen beim Aufbau komplexer, sicherer und unterbrechungsfreier Prozesse zwischen den Diensten werden zwar mittlerweile von der Industrie angegangen, doch es mangelt noch an Standards.

Gleichwohl stehen die Chancen gut, dass Web-Services sich 2005 in Unternehmen weiter ausbreiten werden - wenn auch mit fremder Hilfe. Treiber ist das Interesse am Konzept der serviceorientierten Architekturen (SOAs), das nicht die technische Implementierung, sondern Geschäftsprozesse in den Mittelpunkt stellt und so den Zeitgeist trifft. Serviceorientierung steht hier für den Entwurf und die strategische Bedeutung von Diensten für den Anwender. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass 2005 fast alle Hersteller von Infrastruktursoftware und Entwicklungs-Tools aus taktischen Gründen versuchen werden, bisherige und neue Produkte wie den "Enterprise Service Bus" als Basis von SOAs zu vermarkten, um so auch außerhalb der IT Gehör zu finden. (as)