Dreistufige Architektur vorgestellt

Software von Webever verteilt Web-Inhalte im Netz

08.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Das Startup Webever aus dem kalifornischen San Jose möchte ein Stück vom wachsenden Content-Delivery-Markt ergattern. Das Unternehmen bietet keine Dienste à la Akamai oder Digital Island an, sondern stellt Content-Providern und Unternehmen die entsprechende Software zur Verfügung.

Webevers Software "Distributed Web Delivery" (DWD) zielt darauf ab, die Antwortzeiten bei Web-Zugriffen zu verkürzen. Dazu verteilt DWD Web-Inhalte und leitet Anfragen selbsttätig an den nächstgelegenen Web-Server um. Diesem Verfahren liegt eine Architektur zugrunde, die aus drei Komponenten besteht. Der "Content Delivery Agent" wird vor dem Web-Server installiert und nimmt sämtliche Anfragen von Web-Browsern entgegen. Nur wenn die Notwendigkeit besteht, die Anfrage zu einem dem Web-Surfer näheren Server umzuleiten, wird der Agent aktiv. Zusätzlich sammelt die DWD-Komponente Informationen über den Zustand und die Auslastung der Server.

Der zweite Bestandteil der Webever-Architektur ist der "Content Delivery Manager" (CDM), der immer mit einer "Content Distribution Manager Database" (CDM Database) verbunden ist. Dort fließen die Informationen zusammen, die von den Agenten einer Region geliefert werden. An dieser Stelle werden Entscheidungen über die Umleitung von Anfragen gefällt und die entsprechenden Daten den Agenten zur Verfügung gestellt. In der Datenbank speichert Webever sämtliche dafür erforderlichen Daten. Dazu gehören etwa der Auslastungsgrad von Servern sowie Engpässe und Topologie des Netzes. Zudem enthält die SDM Database sämtliche URLs und Objekte, die verteilt wurden und ständig repliziert werden müssen.

Durch die von den Agenten zur Verfügung gestellten Daten soll der Content Delivery Manager ferner in der Lage sein, Lastspitzen an einzelnen Web-Servern rechtzeitig zu vermeiden. Dazu analysiert die Webever-Software die Auslastungsmuster der erfassten Web-Stationen über einen längeren Zeitraum und leitet Zugriffe rechtzeitig um.

Als übergeordnete Instanz installierte der Hersteller die "Webever Management Console" (WMC). Sie ist der Arbeitsplatz des Administrators, der sämtliche Vorgänge in der Content-Delivery-Umgebung kontrollieren möchte. Von dieser Stelle aus werden auch die Inhalte über das gesamte Netz verschoben. Dazu steht dem Verantwortlichen eine grafische, in Java geschriebene Oberfläche zur Verfügung, in der er die zu verteilenden Objekte markiert und per Synchronisationskommando auf die Ziel-Server kopiert. Eng verbunden mit der Management-Konsole ist der "Content Distribution Administration Server" (CDAS), das ausführende Organ sämtlicher Verteil-, Kontroll- und Konfigurationsfunktionen. Dieser Server leitet die von oberster Stelle angeordneten Befehle an die geografischen CDMs und deren Datenbanken weiter.

Abb: Web-Inhalte werden über das gesamte Netz verschoben. So reduzieren sich die Übertragungswege und Zugriffszeiten. Quelle: Webever