Software-Qualitäts-Management

Software-Testing - Vom Kostenfaktor zum Erfolgsgaranten

15.05.2008
Von Rudolf van Megen

Test-Outsourcing noch in den Kinderschuhen

Doch in welcher Weise kommen diese Tester zum Einsatz, und wie sehen ihre Aufgaben aus? In der heutigen Praxis zeigen sich ganz unterschiedliche Modelle. Meist arbeiten die Qualitätssicherer zwar in unabhängig organisierten QS-Einheiten, stehen jedoch als interne Kräfte auf dem Lohnzettel des Auftraggebers. Eine weitere Variante sind externe Testspezialisten, die hausinterne QS-Teams verstärken. Schließlich hat sich mittlerweile ein eigener Markt für das Test-Outsourcing entwickelt, der sich auf Nearshore- und Offshore-Regionen verteilt. Ähnlich wie beim Auslagern von Entwicklungsaufgaben ist auch hierbei die Kostensenkung vorrangiges Ziel.

Im Vergleich zu den angelsächsischen Märkten spielt das Test-Outsourcing in deutschsprachigen Ländern allerdings eine noch untergeordnete Rolle. Nur neun Prozent der in der PAC-Studie befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben mehr als die Hälfte ihrer Testaktivitäten an Dienstleister ausgelagert.

Als Hemmschuh wirken vor allem Befürchtungen, dass Kommunikationsprobleme in solchen Outsourcing-Projekten an der Tagesordnung sind - zumal die Software-Qualitätssicherung eine kommunikationsintensive Angelegenheit ist, bei der schon kleine Missverständnisse ausreichen, um schwerwiegende Fehler zu produzieren. Deshalb ist davon auszugehen, dass beim Softwaretesten neue Sourcing-Modelle zum Tragen kommen, die sich von denen der Softwareentwicklung zum Teil deutlich unterscheiden. Sie sind gekennzeichnet durch Dienstleister, die sowohl vor Ort als auch offshore Services aus einer Hand bieten und gleichzeitig wichtige Steuerungsfunktionen beim Auftraggeber belassen. Darüber hinaus müssen die Offshore-Teams die Muttersprache des jeweiligen Auftraggebers beherrschen (Language matters).