Karriereratgeber

Software-Tester, Generation 50 plus, sucht neuen Job . . .

18.06.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Wenn ein erfahrener und seit Jahren auf seinem Gebiet tätiger Software-Tester den Arbeitgeber wechseln muss oder will, gilt es, seine Fähigkeiten wettbewerbsdifferenzierend herauszustellen. Tipps dazu hat Matthias Busold von Kienbaum.

Unser Leser Mr. Schmitt arbeitet als Software-Tester (Systemstests, Abnahmetests etc.) bei einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen, ist über 50 Jahre alt, hat einen FH-Abschluss sowie Zertifikate als Tester. Zuvor entwickelte er lange Zeit im Großrechner-Umfeld Software (COBOL, DB2 etc.). Angesichts drohender Konsolidierungen in der Branche und des regional begrenzten Angebots ist der Softwarespezialist unsicher, ob er seinen Arbeitsplatz behält und wie sein weiterer Weg aussehen könnte. Im Online-Karriereforum der COMPUTERWOCHE wendet er sich daher an unseren derzeitigen Berater Matthias Busold von der Personalberatung Kienbaum: "

Wie sehen sie den Bedarf auf meinem Spezialgebiet? Wäre es besser, vom Know-how her in die Breite zu gehen?" Er fügt noch hinzu, keine Führungspersönlichkeit zu sein: "Solide fachliche Arbeit ist meine Sache."

Antwort von Matthias Busold, Kienbaum:

"Sehr geehrter Herr Schmitt,

grundsätzlich sind fachlich versierte IT-Experten, unabhängig vom Alter, derzeit sehr gefragt. Sie nennen leider Ihre Region nicht, aber in den Hochburgen - München, Baden-Württemberg, Frankfurt, Nordrhein-Westfalen und Hamburg - ist die Nachfrage nach Fachkräften sehr hoch - allerdings bei nur gering ansteigenden Gehältern. Insofern, sollten Sie Ihre Mobilität in diese Regionen überprüfen, wenn Sie dort nicht ohnehin schon Ihren Lebensmittelpunkt haben.

Ihre FH-Qualifikation ist von geringerer Bedeutung, weil sie schon Jahre zurück liegt. Das Testing-Zertifikat ist schön, aber entscheidend ist die praktische Erfahrung. Unternehmen möchten Personen einstellen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den in der Praxis geleisteten Aktivitäten eine Fachaufgabe zügig lösen können. Daher halte ich es in Ihrem Fall für nicht zielführend, sich breiter aufzustellen, sondern Sie sollten Ihre in den vergangenen Jahren erworbenen Kompetenzen herausarbeiten und potenziellen Arbeitgebern kommunizieren. Um ein Beispiel zu nennen: Sollten Sie Interesse an SAP-Beratung haben, diese aber noch nicht gemacht haben, haben Sie einen eklatanten Wettbewerbsnachteil gegenüber SAP-Beratern mit Erfahrung und somit kaum eine Chance.

Nutzen Sie Ihr Know-how und stellen Sie dieses wettbewerbsdifferenzierend heraus.

Viel Erfolg,

Matthias Busold."

Wenn auch Sie Fragen rund um die IT-Karriere haben, können Sie diese noch bis zum 25. Juni an Matthias Busold richten. Der Senior Consultant der Personalberatung Kienbaum betreut in diesem Zeitraum unser Karriereforum.