Atlantis USX, Nutanix Web Scale und PernixData FVP

Software-defined Storage - Storage-Lösungen in virtualisierten Umgebungen

01.06.2016
Von 
Thomas Drilling ist als freier IT-Journalist und IT-Consultant tätig. Seine Spezialgebiete sind Linux und Open-Source-Software.

Nutanix Web Scale

Ebenfalls ein Startup, allerdings schon 2011 gegründet und inzwischen in mehreren Finanzierungsrunden mit insgesamt 312 Millionen US-Dollar Risikokapital ausgestattet, ist der Spezialist für hyperkonvergente Web-Scale-Infrastrukturen Nutanix. Die Gründungsidee des Unternehmens bestand seinerzeit darin, eine hyperkonvergente Server- und Storage-Infrastruktur für Enterprise-Virtualisierung ohne SAN auf die Beine zu stellen.

Nutanix Extreme Computing Platform

Nutanix bietet heute mit seiner Nutanix Xtreme Computing Platform sowohl eine rein Software-basierte Hyper-converged-Lösung an, als auch Hardwaresysteme und eine Komplettlösung. Letztere besteht aus Server- und Storage-Hardware plus Virtualisierungslayer, neuerdings mit eigenen Hypervisor namens Acropolis sowie dem Infrastruktur-Management-Werkzeug Prism. Ursprünglich setzte auch Nutanix auf ESXi-Server, die nach wie vor unterstützt werden, ebenso wie inzwischen auch KVM.

Nutanix vermarktet Acropolis als Scale-Out Data Fabric für Storage, Compute und Virtualization. Die Lösung kombiniert den eingebauten Nutanix-eigenen Hypervisor mit seiner Nutanix' Software-defined-Plattform zu einer hyperkonvergenten Infrastruktur-Lösung, wobei das Infrastrukturmanagement-Tool Prism Administratoren als Werkzeug zum Verwalten Ihrer virtuellen Umgebungen dient.

Nutanix Hardware und Betriebssystem

Darüber hinaus offeriert Nutanix reine Storage-Hardware-Plattformen der Modellreihen 1000, 3000, 6000, 7000, 8000 und 9000, sowie eine Community-Edition der Nutanis Extreme Computing Platform. Die Hardware-Appliances sind mit dem Betriebssystem Nutanix OS ausgestattet. Das Nutanix OS nutzt seit der Version 3.0 eine Technologie, mit der neue Knoten, die demselben Netzwerk als Cluster hinzugefügt werden, automatisch erkannt werden. So können Administratoren Ihre Cluster schnell, einfach und ohne Ausfallzeiten erweitern.

Nutanix und Big-Data-Analytics

Eine Besonderheit der Nutanix-Lösung ist das Information-Lifecycle-Management (ILM) auf Basis eines in dem Cluster implementierten, auf MapReduce basierenden Frameworks. Dieses ermöglicht zum Beispiel Speicherklassifizierung (Tiering), Festplatten-Wiederherstellung oder das Rebalancing des Cluster.

Laut Nutanix ist diese Art massiv paralleler Big-Data-Architektur die erste ihrer Art in der Storage-Branche. Nutanix nutzt das Framework auch für ein adaptives, der eigentlichen Verarbeitung nachgeschaltetes Komprimieren seltener genutzten Daten (Cold Data) auf ihrem Weg zur sekundären Speicherebene. Sie belasten damit den normalen I/O-Pfad nicht. Mit den ILM-Funktionen kann die Nutanix-Software dynamisch festlegen, welche Datenblöcke in Abhängigkeit der Zugriffshäufigkeit überhaupt komprimiert werden.

Alles unsichtbar

Alles in Allem besteht die Kernphilosophie von Nutanix darin, dass Infrastrukturen für den Administrator unsichtbar werden sollen, um die Verwaltung extrem zu vereinfachen. Nutanix verspricht mit seiner Lösung, die Kosten für Hypervisor- und das Virtualisierungs-Management um rund 80 Prozent zu senken.

Das Infrastruktur-Management-Werkzeug Prism von Nutanix.
Das Infrastruktur-Management-Werkzeug Prism von Nutanix.
Foto: Nutanix

Laut Aussage von Nutanix laufen zwar heute bereits ein Großteil der Geschäftsanwendungen in virtuellen Umgebungen, allerdings mit klassischen Storage-Arrays. Daher lassen sie sich nur mit hohem Zeitbudget implementieren, skalieren schlecht und verursachen hohe Administrationskosten. Dies gelte zwar nicht für VMware-Only-Umgebungen, solche seien aber in der Praxis nur selten anzutreffen.