Software beurteilt Beschäftigte

03.03.2005
Von Frank Puscher

Derzeit können Personaler zwischen rund 20 Verfahren, teilweise in mehreren Variationen, wählen. Die Bandbreite reicht von explizit auf bestimmte Firmen zugeschnittenen Fragebögen bis hin zu allgemein gültigen Verfahren, die direkt ein größeres Publikum ansprechen. Hier einige Beispiele:

Wiener Potenzialanalyse

Die von Christoph Lackner und Alfred Kabas mit der Universität Wien entwickelte WPI arbeitet mit einem Testfragebogen, für dessen Bearbeitung rund 40 Minuten angesetzt sind. Daran gekoppelt ist ein Unternehmensplanspiel, das die Einordnung neuer Mitarbeiter in einen Betrieb simuliert. Zum Test gehört auch eine Sitzung mit einem Psychologen, der die Ergebnisse überprüft und biografische Informationen ergänzt.

Die Potenzialanalyse ist umfangreich und kann auf verschiedene Berufsgruppen vom Lehrling über den Vertriebsmitarbeiter bis hin zum Manager zugeschnitten werden. Das Testergebnis gliedert sich in zehn Informationseinheiten mit Überschriften wie: Kontakt, Kooperation oder Führungsautorität. Der Abschlussbericht wird in einem Gutachten vorgelegt, das auch Vorschläge zur Weiterbildung des Mitarbeiters macht.

Identity Compass

Das vergleichsweise neue Verfahren, das auch die Phoenix-Werke nutzen, kommt aus Hamburg. Entwickler Arne Maus ist langjähriger Trainer und investierte fünf Jahre in die Formulierung und Verbesserung der Testfragen. Das Ergebnis ist eine Software, die sowohl online als auch offline nutzbar ist. Sie erbringt eine umfassende Persönlichkeitsbeschreibung (30 Seiten). Das für den Probanden einfache Testverfahren arbeitet auf recht hohem Abstraktionsgrad und verringert so die Möglichkeit von gezielter Manipulation. 108 Fragen muss der Prüfling in rund 45 Minuten durcharbeiten. Eine neue Variante der Prüfung misst ergänzend das Arbeitsplatzklima, um beispielsweise Burnout-Tendenzen frühzeitig zu erkennen.