WIESBADEN (CW) - Wenig Grund zum Klagen sieht die International Data Corporation (IDC) für die DV-Branche. Trotz allgemeiner Rezession erreichen die Unternehmen Hier noch echte Zuwächse. Der Softwaremarkt, prognostiziert IDC einmal mehr, wird am kräftigsten wachsen.
Gegenwärtig beläuft sich der Softwareanteil zu den DV-Gesamtausgaben auf 22 Prozent. Er soll IDC- zufolge auf 35 Prozent, weltweit im Jahr 1986 steigen, Allein dem Systemsoftwarebereich sagen die Marktforscher ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 31 Prozent voraus. Große Stückzahlen bei Tischcomputern lassen jedoch auch bei der Standard-Software eine steigende Nachfrage, erwarten. Am schnellsten, sollen die Softwareumsätze bei Tischcomputern wachsen, gefolgt von Mini- und Small-Business-Systemen. Schlußlicht bildet hier die Mainframe-Software, die aber noch drei Viertel des Marktes ausmacht, Desktop-Software bringt es gegenwärtig erst auf gut vier Prozent.
Als Hauptfaktoren die den Markt beeinflussen, sieht IDC
- Rückstände bei der Anwendung: Die DV-Abteilungen können die Gesamtnachfrage nicht mehr befriedigen - dadurch werden standardisierte Datenbank-, Desktop- und Anwendungs-Software gefördert.
- Wirtschaftlichkeit: Im Vergleich mit internen Entwicklungen schneiden Extern-Käufer oft besser ab.
- Joint-Marketing: Einige der großen Hardwarehersteller einschließlich IBM und DEC bemühen sich um einen besseren Draht zu den unabhängigen Softwareherstellern.
- Transportable Systeme: CP/M und UCSD-P für Desktops und Unix für Minis sind ein vielversprechendes Indiz zur Verbesserung der Softwereportabilität. Dadurch wird auch die Wirtschaftlichkeit der Standard-Software-Entwicklung erhöht.
- Internationale Erfolge: US-Software schlägt sich immer besser auf internationalen Märkten.
- Neue Märkte: Grafik, künstliche Intelligenz CAD/CAM und andere zukunftsweisende Technologien vergrößern ihre Anteile und ihre Bedeutung.
Sind die Zukunftsaussichten auch gut kämpften einige Unternehmen im abgelaufenen Jahr doch mit Problemen die eine Verringerung des Personalbestandes notwendig machten. Es entließen:
Texas Instruments 12 500
Xerox 5630
Univac 3900
Honeywell Information Systems 3000
National Semiconductor 1000
Fairchild 800
Storage Technology 400
Control Data 350
Motorola 270
Datapoint 250
Quelle: International Data Corporation
Diese Liste ist nicht vollständig. Neben den Entlassungen hat es laut IDC noch Schließungen durch Geld schmackhaft gemachte Kündigungen Gehalts- und Einstellungsstopps gegeben. Tandem beispielsweise verordnete seinen Beschäftigten 2 5 Tage unbezahlten Urlaub.
Die relative Profitabilität einiger willkürlich ausgewählter US-Unternehmen zeigt die folgende Zusammenstellung. Besonders auffällig die Burroughs-Entwicklung: Machte das Unternehmen 1979 mit 5,3 Dollar Umsatz noch einen Dollar Gewinn so waren im vergangenen Jahr bereits 30,9 Dollar Umsatz notwendig um einen Dollar zu erwirtschaften.