Software as a Service - worauf bei Verträgen zu achten ist

10.04.2008
Von Thomas Helbing

Versteckte Kosten

Die Vorteile einer nutzungsabhängigen Vergütung (die etwa anhand der Zahl der Nutzer oder Transaktionen bestimmt wird) und niedrigerer Investitions- und Umstellungskosten können durch versteckte Kosten aufgefressen werden. Klären Sie folgende Fragen:

  • Welche Kosten entstehen durch das Setup und die Individualisierung des Services (Konvertierung und Einspielung der Daten)? Mangels Erfahrung mit SaaS- Lösungen ist die Höhe dieser Kostenpositionen für den Kunden oft schwer abschätzbar. Lassen Sie sich im Zweifel Pauschalangebote geben.

  • Welche Kosten entstehen bei einer Erhöhung oder Senkung des Nutzungsumfangs? Teilweise werden bei SaaS zwar niedrige Einstiegskosten offeriert, bei Erhöhung des Nutzungsumfangs sind die Konditionen dann aber unter Umständen vergleichbar mit denen einer on-premise-Lösung. Das ist, als müssten Sie in der U-Bahn für Haustiere jeweils ein zusätzliches Erwachsenenticket lösen. Schlecht, wenn Sie später einen Hund anschaffen wollen. Achten Sie auch darauf, ob bei einer späteren Reduzierung der Nutzung Kosten entstehen oder Einschränkungen gelten.

  • Müssen Sie die Kosten tragen, wenn der Anbieter zusätzliche Hardware oder Speicherplatz bereitstellt, um den Dienst für Sie zu erbringen? Fragen Sie bei Positionen, die Ihnen fraglich erscheinen, ob der Anbieter die Kosten nicht ohnehin auf eine Vielzahl von Kunden verteilen kann.

  • Welche Schulungs- und Supportleistungen (etwa User-Hotline) sind im Preis inbegriffen?

  • Nimmt der Kunde an anbieterseitigen Updates und Upgrades der Software automatisch ohne Aufpreis teil? Teilweise verlangen Anbieter hierfür gesonderte Gebühren.

  • Wer darf kundenseitig den Dienst in Anspruch nehmen? Von Interesse ist hier, ob Tochterunternehmen und Geschäftspartner eingeschlossen sind oder ob diese eigene Verträge mit dem Anbieter benötigen.