Aktie fällt trotzdem

Software AG trifft Erwartungen punktgenau

27.04.2010
Deutschland zweitgrößter Softwareanbieter Software AG hat sich im ersten Quartal weiter von der Krise erholt.
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Foto: Software AG

Dank einer erstarkten IT-Nachfrage bekräftigte das im TecDax notierte Unternehmen am Dienstag die Jahresprognose. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten auch dank der IDS-Scheer-Übernahme von 165,3 auf 250,3 Millionen Euro. Unter dem Strich steigerten die Darmstädter den Gewinn von 25,6 auf 28 Millionen Euro. Das entsprach den Erwartungen der Analysten.

Die Aktien der Software AG rutschten indes nach der Zahlenvorlage im schwachen Marktumfeld deutlich ab. Einige Experten monierten vor allem das schwächere Abschneiden von Deutschlands zweitgrößtem Softwareanbieter in seinem ETS-Geschäft. Die Ergebnisse hätten der Aktie keinerlei neue Impulse gegeben, sagte Unicredit-Analyst Knut Woller.

Die Papiere der Software AG rutschten bis 10.20 Uhr um 6,34 Prozent auf 89,18 Euro ab, nachdem sie sich in den letzten beiden Handelstagen noch knapp unter dem am Donnerstag bei 99,55 Euro markierten Rekordhoch gehalten hatten. Der TecDax sackte gleichzeitig um 1,09 Prozent auf 835,74 Punkte ab.

Die Zahlen lagen Woller zufolge weitgehend im Rahmen seiner Erwartungen. Der etwas schwächere Trend bei den Lizenzumsätzen sowie die bestätigte Jahresprognose dürften keinen Spielraum für eine Anhebung seiner Schätzungen geben, so der Experte weiter. Angesichts der bereits über ihrem historischen Durchschnitt liegenden Bewertung sieht er auch keinen weiteres Kurspotenzial mehr. Eine höhere Bewertung habe das Unternehmen in der Vergangenheit nur bei klar zweistelligem Lizenzwachstum gesehen. Dies sei für 2010 nicht zu erwarten. Sein Votum bleibt "Hold" mit Ziel 95,00 Euro.

Analyst Michael Busse von der Landesbank Baden-Württemberg konstatierte starke Zahlen von webMethods, allerdings getrübt durch schwaches Abschneiden im ETS-Geschäft und von IDS Scheer. Hier seien seine Umsatz- und Ergebnisprognosen nicht erfüllt worden. Seine Kaufempfehlung mit Ziel 106,00 Euro behielt er lediglich mit Blick auf die starken mittelfristigen Wachstumsaussichten für webMethods bei.

Thomas Becker, Analyst bei der Commerzbank, wertete das Auftaktquartal als "gemischt ausgefallen". Die Ergebnisse lägen aufgrund der schwächeren Entwicklung im ETS-Geschäft und bei ARIS etwas unter den Erwartungen, allerdings habe webMethods die Erwartungen erfüllt. Nach der Bestätigung des Ausblicks bleibe auch seine über den Marktschätzungen liegende Prognose zunächst bestehen, so Becker. Sein Votum lautet "Add" mit Ziel 100,00 Euro. (dpa/tc)