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Software AG schreibt wieder schwarze Zahlen

31.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Software AG hat im Ende Juni abgeschlossenen zweiten Quartal einen Gewinn nach Steuern von 2,3 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie erzielt im Vergleich zu 14,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal (seinerzeit waren Finanzanlagen verkauft worden). Das operative Ergebnis konnte das Darmstädter Unternehmen im Jahresvergleich von 5,7 auf 10,6 Millionen Euro nahezu verdoppeln.

Der Umsatz des zweiten Quartals betrug 104,7 Millionen Euro im Vergleich zu 123,4 Millionen Euro im Berichtszeitraum des Vorjahres. Währungseffekte herausgerechnet gingen die Einnahmen indes nur um sieben statt 15 Prozent zurück. Das Lizenzgeschäft ging von 30,7 Millionen Euro im Vorjahr um 22 (wähungsbereinigt zwölf Prozent) auf 24 Millionen Euro zurück. Der Umsatz mit Projektdienstleistungen sank von 41,5 auf 31,6 Millionen Euro. Das Wartungsgeschäft blieb von der Dollarschwäche abgesehen annähernd stabil, hier sanken die Einnahmen von 50,8 auf 48 Millionen Euro.

"Das Marktumfeld hat sich auch im zweiten Quartal nicth wesentlich verbessert", konstatierte der Vorstandsvorsitzende Karl Heinz Achinger, gab sich aber anschließend optimistisch: "Die Talsohle haben wir offensichtlich durchschritten. Es gibt erste Anzeichen für ein auflebendes Kundeninteresse und einen verbesserten Auftragseingang." Für das Gesamtjahr hält die Software AG an ihre Prognose fest, den Produktumsatz abgesehen von Währungeffekten stabil zu halten und ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau (32 Milllionen Euro) sowie ein positives Jahresergebnis abzuliefern. Seine liquiden Mittel beziffert das nach eigenen Angaben finanzschuldenfreie Unternehmen zu Ende Juni mit 75,1 Millionen Euro, den Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Q2 mit 6,4 Millionen Euro.

Ganz im aktuellen Offshore-Trend planen die Darmstädter, einen Teil ihrer Entwicklung nach Indien auszulagern. In Pune in der Nähe von Bombay entsteht derzeit ein Joint Venture, an dem die Software AG die Mehrheit hält. Dort sollen bis Ende des Jahres etwa 50 und zwei Jahre später rund 250 Experten arbeiten. Achinger verspricht sich davon deutlich niedrigere Personalkosten. Gleichzeitig fallen vor allem in Deutschland weitere Stellen weg. Anfang kommenden Jahres solle die Belegschaft die "Zielgröße" von 2700 Mitarbeiter erreichen, hieß es. Zu Ende Juni beschäftigte die Software AG noch 2896 Mitarbeiter nach 3141 ein Jahr zuvor. (tc)