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Software AG rutscht in die Krise

09.04.2002
Die Software AG kann den Abwärtstrend nicht mit guten Zahlen durchbrechen. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal des Geschäftsjahres mit einem Umsatz von lediglich 116 Millionen Euro.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Darmstädter Software AG kann den Abwärtstrend nicht mit guten Zahlen durchbrechen. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal des Geschäftsjahres laut einer aktuellen Adhoc-Meldung mit einem Umsatz von lediglich 116 Millionen Euro. Die ursprünglichen Prognosen von Anfang März lauteten auf Einnahmen zwischen 124 Millionen und 128 Millionen Euro - knapp unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals. Der Rückgang sei im wesentlichen auf geringere Lizenzeinnahmen zurückzuführen, hieß es. Man habe sich anders als im Vorjahr nicht von der schwachen Marktverfassung abkoppeln können.

Der Lizenzumsatz ist von 42,6 Millionen Euro im ersten Quartal 2001 auf nun knapp 25 Millionen Euro eingebrochen. Hingegen konnte das Wartungsgeschäft um neun Millionen auf 51 Millionen Euro ausgebaut werden. Umsätze aus dem Bereich Professional Services sanken leicht auf 40 Millionen Euro. Erst vor kurzem hatte das Unternehmen seine Vertriebsstrukturen reorganisiert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll im ersten Quartal etwa zwei bis drei Prozent vom Umsatz betragen, also 2,3 Millionen bis 3,5 Millionen Euro. Firmenchef Erwin Königs hatte Anfang März auf der Bilanzpressekonferenz noch eine Ebitda-Marge von sieben bis neun Prozent in Aussicht gestellt. Nach Goodwill-Abschreibungen geht die Software AG davon aus, ein leicht negatives Nettoergebnis auszuweisen. In den ersten Handelsstunden nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen verlor der Kurs des Mdax-Unternehmens rund 30 Prozent an Wert. (ajf)