Zahlen bestätigt

Software AG mit leicht konkretisiertem Ausblick

30.10.2012
Deutschlands zweitgrößter Softwareherteller Software AG hat seine vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal bestätigt und den Jahresausblick konkretisiert.
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Foto: Software AG

Wie das im TecDax notierte Unternehme am Dienstag mitteilte, will es den Vorjahres-Produktumsatz von 674 Millionen Euro statt um zwei bis sieben Prozent nun um drei bis sechs Prozent übertreffen. Das margenstarke Stammgeschäft mit Datenbanksoftware (ETS) soll nur um zwei bis vier Prozent schrumpfen (zuvor drei bis sechs Prozent). Beim Wachstumstreiber Prozesssoftware (BPE) stellen die Darmstädter ein Lizenzwachstum von zehn bis 13 Prozent in Aussicht. Bisher lag die Spanne bei zehn bis 15 Prozent.

Insgesamt werde der Umsatz des Hoffnungsträgers BPE in diesem Jahr lediglich bis zu drei Prozent wachsen, hieß es. Hintergrund sei, dass die für den Hersteller lukrative Wartung weitgehend entfalle.

Für das vierte Quartal zeigt sich die Software AG optimistisch. Das Wachstum des Lizenzgeschäftes dürfte sich im vierten Quartal fortsetzen, hieß es. "Die gute Entwicklung im Lizenzgeschäft unterstreicht die Dynamik dieses Marktes", sagte Unternehmenschef Karl-Heinz Streibich.

Im dritten Quartal sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahresquartal von 46,6 auf 40,7 Millionen Euro. Das lag an hohen Ausgaben für den Vertrieb von Software für Geschäftsprozesse, insbesondere in den USA, sowie an den Belastungen aus dem Umbau des Beratungsgeschäfts. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel von 72 auf 61,1 Millionen Euro. Vor zwei Wochen hatten die Darmstädter bereits vorläufige Zahlen bekanntgegeben und eine EBIT-Spanne von 60 bis 62 Millionen Euro genannt.

Bereits nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen hatten sich Analysten vom Anstieg der Lizenzumsatzes beeindruckt gezeigt. Sie kamen allerdings von einem niedrigen Niveau, da die Software AG seit geraumer Zeit Schwierigkeiten mit dem Vertrieb der Prozesssoftware hatte, besonders im weltweit wichtigsten Markt, den USA.

Zwar war der Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresraum wegen des Rückzugs des Beratungsgeschäfts auf Kernmärkte von 274,6 Millionen auf 257 Millionen Euro gefallen. Allerdings stieg der wichtige Lizenzumsatz von 74,7 auf 81 Millionen Euro. Einem leicht schrumpfendem Stammgeschäft mit Großrechnersoftware stand hohes Wachstum bei Prozesse-Software in sämtlichen Regionen gegenüber. Die Vertriebsoffensive in Nordamerika bewirkte im zweiten Quartal in Folge ein starkes Wachstum. Auch in Europa hielt der positive Entwicklungstrend an. (dpa/tc)