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Software AG kämpft gegen sinkenden Lizenzverkauf

24.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Darmstädter Software AG konnte im ersten Halbjahr 2002 trotz gesunkener Einnahmen den Nettogewinn erhöhen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kletterte der Profit um neun Prozent von 10,8 Millionen auf 11,8 Millionen Euro. Der Gewinnanstieg ist primär auf Sondererträge in Höhe von 40,2 Millionen Euro durch den Verkauf von Firmenbeteiligungen zurückzuführen. So veräußerte die Softwareschmiede unter anderem ihre Anteile an der Dresdner SAP SI AG für 31,6 Millionen Euro (Computerwoche online berichtete). Gleichzeitig wies die Software AG Restrukturierungskosten von 13,1 Millionen Euro aus und nahm eine Wertberichtigung in Höhe von 10,8 Millionen Euro vor.

Der Umsatz schrumpfte gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 239,8 Millionen Euro. Probleme bereitete den Darmstädtern insbesondere der Lizenzverkauf, dort gingen die Einnahmen um 45 Prozent auf 55,2 Millionen Euro zurück. Im Projektgeschäft sank der Umsatz um elf Prozent auf 81,5 Millionen Euro. Die Erträge aus dem Wartungsgeschäft stiegen dagegen um neun Prozent auf 102,3 Millionen Euro.

"Das Jahr 2002 zeigt eine sehr unbefriedigende Marktentwicklung", lautet das Fazit der Vorstandschaft zur Jahresmitte, "geprägt von Kaufzurückhaltung ungeahnten Ausmaßes, kleineren Projekten mit langen Entscheidungszyklen und sehr volatilen Umsätzen bei Softwarelizenzen". Eine Marktbelebung ist laut Software AG derzeit noch nicht in Sicht, die weitere Entwicklung sei derzeit noch schwer einzuschätzen. Aufgrund von Kostensenkungsmaßnahmen rechnen die Darmstädter jedoch damit, auch das zweite Halbjahr mit einem Gewinn abzuschließen. Ende Juni verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 66,7 Millionen Euro. (mb)