Zehnprozentiges Umsatzminus 2002

Software AG gibt düsteren Ausblick

03.05.2002
DARMSTADT (CW) - Wie erwartet hat die Software AG anlässlich der Vorlage ihrer Zahlen für das erste Quartal vergangene Woche auch ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2002 gesenkt. Der Anbieter von Datenbank- und Systemsoftware rechnet demnach mit rund zehn Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr.

Analysten hatten seit Wochen auf die neue konkrete Prognose für das Gesamtjahr gewartet, nachdem Vorstandschef Erwin Königs im März und April binnen kurzer Zeit zweimal die Erwartungen für das erste Quartal reduziert hatte.

Nun aber liegen die Zahlen auf dem Tisch. Insgesamt erwarte man, wie die Software AG mitteilte, einen Rückgang des Umsatzes um zirka zehn Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2001, in dem Einnahmen von insgesamt 588,5 Millionen Euro erzielt wurden. Auf der Basis derzeitiger Vertriebsprognosen sei mit einem Lizenzumsatz "deutlich unter Vorjahr" und "stabilen Erlösen" aus dem Servicegeschäft zu rechnen, hieß es weiter. Gleichzeitig gehe man noch von einem positiven Jahresergebnis "in zweistelliger Millionenhöhe" aus. Konkretere Angaben hierzu wurden nicht gemacht. Um diese Ziele zu erreichen, bekräftigte das Unternehmen ein bereits angekündigtes Kosteneinsparungsprogramm, das in diesem Jahr rund 50 Millionen Euro bringen soll und unter anderem den Abbau von fünf Prozent der rund 3100 Mitarbeiter vorsieht.

Sowohl Königs als auch Vertriebsvorstand Andreas Zeitler sprachen mit Blick auf das erste Quartal (das mit einem Umsatz von 116,4 Millionen Euro und einem Ebitda von 3,6 Millionen Euro den reduzierten Prognosen entsprach) von einem Desaster. Bis Ende März hätten keine Anzeichen für ein noch schlechteres Abschneiden vorgelegen. Dann wurden aber eine Reihe größerer Geschäftabschlüsse "selbst von Stammkunden im letzten Moment auf später verschoben". Derzeit sei, wie die beiden Verantwortlichen der Software AG betonten, noch völlig unklar, ob die häufig angekündigte Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 2002 eintritt. (gh)