Ein erster Blick auf den Hotmetal Intranet Publisher

Softquad erleichtert Intranet-Teamarbeit unter Windows 95 oder NT

23.05.1997

Der Hotmetal Intranet Publi- sher (HIP) besteht neben dem schon länger erhältlichen Hotmetal-Pro-Editor aus drei Komponenten: Einem Plugin für die Browser "Netscape Navigator" oder "Microsoft Internet Explorer", dem "Information Manager" für die Verwaltung der HTML-Dateien und dem "Monitor", einer Erweiterung des Intranet-Servers. Die Installation auf einem Client-Rechner verläuft problemlos, Plugin, Information Manager und Editor belegen im Normal-fall rund 50 MB Festplattenkapazität. Die Browser-Software gehört nicht zum Lieferumfang, benötigt wird der Navigator ab Version 2.02 oder der Explorer ab Version 3.0.

Ist das Plugin korrekt installiert, dann erhalten HTML-Seiten, die mit HIP erstellt wurden, eine zusätzliche Spalte mit dem Inhaltsverzeichnis ("Live-TOC") der jeweiligen Seite. Das Inhaltsverzeichnis wird aus der Hypertext-Markup-Language-(HTML-) Seite mit Hilfe von proprietären HIP-HTML-Erweiterungen ad hoc beim Laden erzeugt. Über dem Inhaltsverzeichnis stehen neun zusätzliche Buttons, jene Helferlein, mit denen Softquad Intranets für die Benutzer einfacher und übersichtlicher machen will. Beispielsweise läßt sich das Inhaltsverzeichnis auf die Kapitelüberschriften reduzieren, oder es können Anmerkungen zu den Gliederungspunkten hinterlegt werden, die für den Verfasser oder die gesamte Belegschaft zugänglich sind.

Auch die Suche innerhalb einer HTML-Seite, zum Beispiel einem Telefonverzeichnis, macht das Plugin hübsch übersichtlich, da jede Fundstelle im Inhaltsverzeichnis angezeigt wird und von dort per Mausklick erreichbar ist. Voraussetzung dafür ist aber wenigstens ein 17-Zoll-Monitor, da bei einer Suche das eigentlich sehr schmale Inhaltsverzeichnis schnell unübersichtlich wird.

Innerhalb einer HTML-Seite erlaubt das Plugin zwei neue Symbole, die zu Popup-Fenstern führen: "Multilinks" sind kleine Fenster, die mehrere Querverweise enthalten können. Damit erreichen Sie von einem Symbol mehrere Folgeseiten, eine Funktion, die mit Standard-HTML nur über einige Umwege wie Javascript oder Server-Skripte erreichbar ist. Ähnlich funktionieren "Notizen". Über ein weiteres HIP-Symbol öffnet sich ein kleines Fenster, das weitere Informationen zu einem Thema enthält, aber keine eigene HTML-Seite rechtfertigt (zum Beispiel für ein Glossar).

Ein Zusatzknopf ist besonders nützlich, setzt aber voraus, daß auf dem Intranet-Server der HIP-Monitor installiert ist. Über den "Subscribe"-Button kann jeder Mitarbeiter festlegen, daß er per E-Mail informiert wird, wenn sich eine HTML-Seite oder ein bestimmtes Kapitel ändert. Der Monitor läuft unabhängig von der HTTP-Server-Software unter den Betriebssystemen Windows NT Server ab Version 3.51, Sun Solaris ab Version 2.5 oder HP-UX ab Version 9.05.

Hotmetal Pro ist integriert

Für die Produktion der HTML-Seiten arbeitet bei HIP der bewährte Editor Hotmetal Pro mit dem Information Manager zusammen. Über den Manager lassen sich Word- oder Ami-Pro-Texte in das HIP-Format konvertieren und mit bestehenden HTML-Stilvorlagen, Cascading Style Sheets (CSS), verbinden. Die Verbindungen zwischen den einzelnen HTML-Seiten zeigt der Information Manager übersichtlich an - Fehler sind auf einen Blick zu erkennen. Größtes Manko dabei: Änderungen an den Verknüpfungen sind erst nach dem Wechsel zum Editor möglich, obwohl die gute Benutzeroberfläche gerade dazu einlädt, mit der Maus Dateien zu verknüpfen.

Insgesamt ist HIP ein rundes Paket, mit dem jedermann Informationen ins Intra- oder Internet bringen kann (gute HTML-Kenntnisse vorausgesetzt) und das den Betrachter schnell zum Gesuchten führt. Wirklich ärgerlich ist nur, daß das Browser-Plugin auf nur für 32-Bit-Windows-Versionen erhältlich ist. Damit sind alle Mitarbeiter mit Unix-, OS/2- oder Macintosh-Rechnern außen vor, der Zugang zu den HIP-Funktionen bleibt ihnen versperrt.

* Bettina Bechstein ist freie Journalistin in München.