Informations-Management GmbH geht an CE

Softmatic trennt sich vom Dokumenten-Management

23.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Der angeschlagene Softwarehersteller Softmatic AG veräußert seinen Unternehmensbereich Dokumenten-Management-Systeme (DMS). Die Trennung von den beiden DMS-Töchtern passt nicht mehr in die neue Strategie, heißt es offiziell.

Einer Ad-hoc-Meldung zufolge verkauft Softmatic seine DMS-Tochter Softmatic Informations-Management GmbH mit Niederlassungen in Norderstedt und Wien an den Content- und Dokumenten-Management-Anbieter CE Computer Equipment, der zur CeBIT in Ceyoniq AG umbenannt werden soll.

Softmatic-Mitarbeiter sollen Service von CE verstärkenDie Übernahme erfolgt im Zuge eines Asset-Deals, das heißt Mitarbeiter, Projekte, Produkte, Rechte und Entwicklungen gehen an das Bielefelder Unternehmen. Laut Firmensprecherin Silvia Dicke will die CE AG mit den 30 neu dazugewonnenen Mitarbeitern seinen Kundenservice weiter ausbauen. Softmatics zweite DMS-Tochter, die CRR Datensysteme GmbH mit Standorten in Langenfeld und Chemnitz, wird im Rahmen eines Management-Buyout in die unternehmerische Selbständigkeit entlassen. Über beide Kaufpreise wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Veräußerungen sind Teil des laufenden Restrukturierungsprozesses, mit dem die am Neuen Markt in Frankfurt notierte Softmatic AG ihre Neuausrichtung gestaltet. Vorgesehen ist eine Vierteilung in die Geschäftsbereiche mittelständische Prozessindustrie, betriebswirtschaftliche Software für Industrie, Handel und Dienstleistungen, Standardsoftware für das Rechnungswesen sowie Integrationslösungen im Bereich Dokumenten-Management-Systeme. Neuesten Angaben zufolge will sich das Unternehmen dabei vor allem auf sein Kerngeschäft mit Standardsoftware für den Mittelstand konzentrieren: Rechnungswesen und betriebswirtschaftliche Software um die Produktgruppe "Diamant". Der Geschäftsbereich Dokumenten-Management passe in diese Strategie nicht mehr hinein.

Mit der Umstrukturierung zieht Softmatic die Konsequenzen aus dem unerwartet schlechten Ergebnis für die ersten neuen Monate des Geschäftsjahres 2000. Zu schaffen macht dem Unternehmen vor allem ein Verlust in Höhe von 27,8 Millionen Mark. Im Vorjahr hatte das Minus noch bei 8,5 Millionen Mark gelegen. Experten werten die negative Geschäftsentwicklung vor allem als Zeichen dafür, dass der Börsenneuling in kurzer Zeit zu viele Akquisitionen getätigt und dabei sein eigentliches Kerngeschäft vernachlässigt habe. Vorstandschef Olaf Malchow bestreitet dies jedoch. Er macht die allgemein rückläufigen IT-Investitionen nach der Jahr-2000-Umstellung für das Minus verantwortlich.