Standardsoftware für die Prozeßindustrie

Softmatic setzt auf Microsofts Komponententechnik

08.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Speziell für mittelständische Unternehmen aus der Prozeßindustrie bietet die Softmatic AG mit "SQL-Blending" eine integrierte Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Lösung.

Daß sich Unternehmen aus der Prozeßindustrie nicht über einen Kamm scheren lassen, sollte mittlerweile bekannt sein. Zu unterschiedlich sind die fachlichen Anforderungen dieser Klientel, um sie mit einer Lösung aus einem Haus abzudecken. So ist etwa im Segment Pharmaindustrie die Validierung von großer Bedeutung, während bei der Farben-, Lacke- und Klebstoffindustrie die Verwaltung von Gebinden und Gefahrstoffen an oberster Stelle steht. Bei der Verarbeitung von Grundstoffen und Mineralölen haben die Anwender mit Kuppelprodukten zu kämpfen, und für die Nahrungs- und Genußmittelhersteller ist das Mindesthaltbarkeitsdatum ein entscheidendes Kriterium.

"Es wäre fatal, zu glauben, daß ein auch noch so namhafter Anbieter diese unterschiedlichen Anforderungen mit einem Paket abdecken kann", konstatiert Gerhard Brunnbauer, Vorstand von Softmatic (www.softmatic.com). Die in Fachkreisen bekannten Schwierigkeiten von Generalisten wie SAP und Baan, in den herstellungsnahen Bereichen der Prozeßfertiger Fuß zu fassen, belegen dies (siehe CW 18/99, Seite 19).

Das Hamburger Softwarehaus hat seinen Wirkungskreis demzufolge eingeschränkt und beliefert mit SQL-Blending im wesentlichen Betriebe aus den Bereichen Farben und Lacke sowie Kosmetik und Chemie. Dabei habe man speziell Unternehmen mit einem Umsatz zwischen zehn und 250 Millionen Mark im Visier. Zu den Mitbewerbern gehören laut Brunnbauer die deutschen Softwarehersteller GUS und RSW sowie die Nordamerikaner Marcam und J.D. Edwards.

SQL-Blending ist mit Microsoft-Tools aus Komponenten aufgebaut und umfaßt mehr als zehn Einzelbausteine. Vertriebs-, Analyse- und Office-Pakete werden in Microsoft-Manier mittels Component Object Model (COM) eingebunden. Für den Anschluß von Prozeßleit- und Laborinformationssystemen steht ein Set von Application Programming Interfaces (APIs) bereit. An R/3 kann die Softmatic-Lösung mit Hilfe der Walldorfer Business APIs (BAPIs) angeschlossen werden, zudem existiert eine Schnittstelle zum "Business Object Repository" (BOR) der SAP. Im Bereich Customer-Relationship-Manangement (CRM) arbeitet Softmatic mit Update Marketing zusammen. Anforderungen an Datenanalyse und Reporting werden durch die Integration von Tools des Data-Warehouse-Spezialisten Cognos abgedeckt.

Die Laufzeit für SQL-Blending-Projekte beträgt laut Brunnbauer zwischen 60 und 100 Tagen. Der durchschnittliche Projektpreis liegt bei zirka 350000 Mark, worin Lizenzen und Beratung zu gleichen Anteilen enthalten seien.