Erste Partitur-Produkte

Softlab präsentiert künftige Post-CASE-Strategie

28.06.1996

Die Softlab GmbH möchte ihre Repository-Technologie als Integrationsplattform für die Entwicklung von Business- Applikationen positionieren, die sowohl die Mainframe-Anwender als auch den Netz- und Desktop-zentrierten IT-Markt anspricht. Dafür soll die Maestro-Metadatenbank offene Schnittstellen, Integrationsservices sowie Prozeß- und Konfigurations-Management- Dienste erhalten.

Das erstes Partitur-Produkt, Codename "Dev/X", sei eine teamfähige Entwicklungs- und Management-Lösung für die Microsoft-Tools Visual C++ und Visual Basic, teilt Softlab-Entwicklungsleiter John Kopcke mit. Sie trete etwa zu "PVCS" von Intersolv in Konkurrenz und werde Ende des Jahres als Betaversion verfügbar sein.

Softlab rechnet aber auch damit, daß die Metadatenbank für andere Software-Unternehmen so interessant ist, daß sie das Repository in ihre Produkte integrieren wollen. Eine entsprechende Partnerschaft ist mit der Select Software Tools Inc. mit Sitz im britischen Cheltenham zustande gekommen.

Das Softwarehaus will zum Ende dieses Jahres seine objektorientierten Analyse- und Design-Tools "Select Enterprise" in einer neuen Version, die mit dem Partitur-Repository ausgestattet ist, auf den Markt bringen. Das Produkt mit dem Codenamen "Seville" soll inklusive einem Jahr Wartung rund 8000 Mark kosten und sowohl von Select als auch von Softlab vermarktet werden.

Mit dem CASE-Tool Maestro will Softlab auch weiterhin Großrechnerkunden adressieren, wenn auch in diesem Geschäftsfeld kein großes Wachstum mehr zu erwarten sei. Rund 130 Maestro-Kunden verzeichnet Softlab derzeit. Bei einem Umsatzwachstum von vier Prozent generierte das Unternehmen 1995 etwa 173 Millionen Mark mit insgesamt 877 Mitarbeitern und 14 078 lizenzierten Maestro-II- Workstations. Dabei ließen sich in Deutschland ungefähr 40 Prozent des Geschäftsergebnisses auf Maestro zurückführen.