Nach Umsatzrückgang ehrgeizige Prognose für 2004

Soft M zollt der Marktflaute Tribut

09.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Der ERP-Spezialist Soft M Software und Beratung AG hat das Geschäftsjahr 2003 mit durchwachsenen Ergebnissen abgeschlossen. Während die Einnahmen im Geschäft mit Standardsoftware leicht gesteigert werden konnten, sanken die Umsätze in der Beratung und vor allem im Hardwaresegment.

Soft-M-Vorstandschef Hannes Merten zog vor Journalisten in München ein klares Fazit: "2003 war ein schwieriges Jahr." Mit 69,2 Millionen Euro machte sich dies unter anderem im Umsatz bemerkbar, der deutlich hinter dem des Vorjahres (75,9 Millionen Euro) zurückblieb. Dabei konnte beim reinen Vertrieb von Standardsoftware gegenüber 2002 sogar ein leichtes Wachstum von 15,3 auf 15,9 Millionen Euro erzielt werden, während die Münchner in ihrem Geschäftsfeld Beratung ein Minus von sechs Prozent von 24,3 auf 22,8 Millionen Euro hinnehmen mussten. Ebenfalls rückläufig waren die Hardwareeinnahmen - und zwar von 36,3 auf 30,4 Millionen Euro.

Merten führte den Umsatzeinbruch auf die anhaltend schwache Konjunktur zurück. Nicht zufrieden war der Soft-M-Chef auch mit dem Ergebnis, das sich auf Basis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Ebt) im Vorjahresvergleich von 1,6 Millionen auf 200000 Euro verringerte. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) ging von 7,5 auf 6,2 Millionen Euro zurück; als Ergebnis nach Steuern wird sogar ein Fehlbetrag von 600000 Euro ausgewiesen. Merten begründete die letztgenannte Kennziffer mit der Besteuerung diverser Auslandstöchter und Firmenwertabschreibungen. Unter dem Strich stehe die Company mit einem operativen Cashflow von 4,1 Millionen Euro (Stand: 31. Dezember 2003) auf einem mehr als soliden Fundament, hieß es.

Für 2004 zeigte sich Merten vergleichsweise optimistisch. Sowohl er als auch Marketing-Vorstand Ralf Gärtner gehen von dem prognostizierten Aufschwung des ITK-Marktes und dabei insbesondere von einem Ende des Investitionsstaus im Mittelstand aus. Daneben führten beide Soft-M-Manager spezifische Marktfaktoren ins Feld, die für eine Belebung des Geschäfts sorgen. So verknüpft Soft M mit der Multiplattform-Strategie der eigenen ERP-Lösung "Soft M Suite" große Erwartungen, die neben dem für die Münchner traditionellen OS/400-Umfeld seit geraumer Zeit auch in Windows-Umgebungen läuft sowie ab Mitte 2004 auch für Linux verfügbar sein wird. Auch die im Oktober 2003 angekündigte Vertriebspartnerschaft mit T-Systems, die Soft M zusätzliche Umsätze in Skandinavien, den Benelux-Staaten sowie in Osteuropa bringen soll, laufe gut an, hieß es.

Unter Berücksichtigung der 2003 getätigten Zukäufe - darunter die komplette Übernahme des auf den Vertrieb von "I-Series"-Servern der IBM spezialisierten Kulmbacher Systemhauses Update Systemintegration GmbH - kalkuliere man im laufenden Jahr mit einem Umsatz von rund 90 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis (Ebt) von 2,4 Millionen Euro, sagte Merten. (gh)