Lizenzumsätze steigen um 70 Prozent

Soft M übertrifft Prognose

14.03.2003
MÜNCHEN (CW) - Das auf mittelständische ERP-Lösungen spezialisierte Software- und Beratungshaus Soft M konnte das Geschäftsjahr 2002 überraschend positiv abschließen. Dem Aktienkurs kam diese Entwicklung zugute.

Gegen den allgemeinen Branchentrend hat Soft M nach vorläufigen Berechnungen den Gewinn und Umsatz im Jahr 2002 deutlich gesteigert und seine Prognosen klar übertroffen. Die Einnahmen beliefen sich auf 75,9 Millionen Euro nach 61,6 Millionen Euro im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn kletterte um 20 Prozent auf 1,6 Millionen Euro. Erwartet hatten die Münchner einen Umsatz von 72 Millionen Euro, da allerdings noch Ende des Jahres größere Hardwareaufträge eingingen, konnte diese Größe übertroffen werden. Insgesamt stiegen die Hardwareeinnahmen um 22 Prozent.

Auch der Softwareverkauf entwickelte sich im vergangenen Jahr erfolgreich. Das Lizenzgeschäft wuchs um 70 Prozent auf 15,3 Millionen Euro. "Das lag eigentlich sogar unter unseren Erwartungen", gab Ralf Gärtner, Vertriebs- und Marketing-Vorstand von Soft M, zu. Mittelfristig wolle das Unternehmen den Anteil des Software-Business aber noch weiter ausbauen. Immerhin lassen sich dort wesentlich höhere Margen erzielen. "Auch wenn Soft M bislang keine großartigen Margen erzielt, das Unternehmen arbei-tet immerhin profitabel", urteilt Christian Heckemann, Analyst bei der Bayerischen Landesbank. Verglichen mit Softwareanbietern wie FJA oder Ixos, die durch einen höheren Lizenzumsatz bessere Margen erzielen, stuft er die Aktie von Soft M als neutral ein.

Bei Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen kletterte der Aktienkurs um rund 25 Prozent auf 2,63 Euro. Eine faire Bewertung, sagt Heckemann, da die Nettomarge gering und damit das Kurs-Gewinn-Verhältnis hoch ist. Sollte das Softwaregeschäft jedoch wieder anziehen, könnte sich dies rasch ändern.

Von solch einem Szenarium will Soft M bislang jedoch noch nicht ausgehen. "Unsere Prognose für das laufende Jahr ist so unsicher wie noch nie", betont Gärtner. Vorausgesetzt, der Verlauf der Konjunktur in Deutschland entspricht den bisherigen Prognosen und stagniert, rechnet auch Soft M mit nahezu stabilen Einnahmen. Der Umsatz läge demnach bei rund 76 Millionen Euro, und der Vorsteuergewinn beliefe sich abermals auf rund 1,6 Millionen Euro. Bei einem Anspringen der Konjunktur erwartet Soft M aber einen deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis. (rs)