Startups, Apps und neue Dienste

Social-Media-Trends aus Austin

15.03.2012
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Neue Ideen für Geschäftkunden

Ein Bild plus drei Zeilen Text - fertig ist die ad-hoc-Kritik. Die Idee dazu hatte das Startup Tiny Review.
Ein Bild plus drei Zeilen Text - fertig ist die ad-hoc-Kritik. Die Idee dazu hatte das Startup Tiny Review.
Foto: Tiny Review

Die Chancen, Grenzen und Risiken der Lokalisierung waren indes nicht das einzige Thema der Veranstaltung. Möglicherweise kündigte sich auf der SXSW auch der nächste Twitter-Nachfolger an. Die Macher der iOS-App "Tiny Review" verknüpfen Bild- und Text-Publishing-Funktionen für ad-hoc-Kritiken. Nutzer können mit ihrem Smartphone ein Foto schießen und mit einem kurzen, dreizeiligen Kommentar versehen. Tiny Review war bislang nur als kostenlose iPhone- und iPad-App vorgesehen, seit der SXSW gibt es die Web-Version "TinySX" für Notebooks und Desktops. Zwar wurden keine Pläne für eine Android-Version bekannt, doch dürfte Googles Betriebssystem das nächst Ziel der Tiny-Review-Macher sein.

Die SXSW ist keineswegs eine Veranstaltung, die sich allein auf die Bedürfnisse der Privatkunden konzentriert, sie zeigt sämtliche Facetten neuer Geschäftsmodelle im Web. Der in den USA bekannte Seriengründer Srini Gurrapu nutzte die Messe beispielsweise, um seinen geplanten Dienst "Wheel InnovationZ" zu bewerben, der Unternehmen einen App Store für den internen Gebrauch bereitstellt. Hier können Mitarbeiter Business-Apps auf ihre private Gerate laden, Gurrapu versteht seinen Dienst als Antwort auf die Herausforderungen des ByoD-Trends (Bring your own Devices).

Odoro ist ein weiteres Angebot für Geschäftskunden. Die Macher kommen von der University of Texas und haben eine Software für das Inventar- und Order-Management für kleine Firmen entworfen. Gazzang greift wiederum die Massendatenverarbeitung und den Datenschutz auf und verschlüsselt dazu die Daten, bevor sie in öffentliche Netze gelangen. Last, but not least strebt das Startup Umbel im Social-Media-Web eine Position an, wie sie The Nielson Company mit seinen Marketing- und Medieninformationen im klassischen Werbemarkt besetzt. Im Web, wo jeder zum Publisher werden kann, ist es ungleich schwerer herauszufinden, wer die Leser und Konsumenten sind. Umbel aggregiert dazu Unmengen an Daten aus dem Internet und Social-Media-Netzen und kreiert daraus ein Bild über Nutzer für Werbekunden.