Collaboration zwischen Prozess und Social Network

Social-Business-Tools und Softwareportale nähern sich an

22.07.2015
Von 
Manuel Sättele arbeitet als Produktspezialist für United Planet. Sein Spezialgebiete sind die Bereiche Social Business und SAP-Anbindung.

Fazit

SBC-Lösungen und Softwareportale nähern sich in ihrer Funktionalität an. Allerdings weisen sie nach wie vor aufgrund ihrer ursprünglichen Ansätze unterschiedliche Stärken auf. SBC-Tools entwickeln ihre Vorteile in der freien Interaktion. Sie eignen sich vor allem für Unternehmen, die viele Arbeiter mit Know-how beschäftigen und eher in Projekten arbeiten. Softwareportale sind hingegen daten- und prozessgetrieben. Sie eignen sich für Unternehmen, die ihre Arbeit über formalisierte Workflows und Prozesse organisieren.

Foto: buchachon - Fotolia.com

In beiden Produktkategorien wird daran gearbeitet, wesentliche Funktionen der jeweils anderen ebenfalls anzubieten. Die Hersteller beider Kategorien nähern sich von verschiedenen Seiten dem Anspruch des integrierten digitalen Arbeitsplatzes. Dennoch bleiben die unterschiedlichen Stärken noch bestehen. (pg)

Legende:

  • 0 = nicht vorhanden

  • + = vorhanden

  • ++ = gut ausgeprägt

Foren/Chat

Der Informationsaustausch erfolgt hier wie in einem klassischen Forum bzw. per Instant Messenger, im Google-Talk-, ICQ- oder Facebook-Stil.

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++

Blogs/Microblogs/Wikis

Auch sie sind eng an ihre Web-Vorbilder angelehnt, aber meistens mit dem Berechtigungsmanagement verbunden.

++ Sind etwas formalisierter als in SBC-Tools.

++ Sie sind vorhanden, aber vom jeweiligen Produkt hängt ab, ob alle drei Spielarten vorhanden sind.

File/Document-Sharing

Dokumente und andere Files können zum Teil sehr feingranular zur gemeinsamen Betrachtung und Bearbeitung freigegeben werden. Das reicht von direkter Bearbeitung bis hin zu beliebig komplizierten Check-in-/ Check-out-Mechanismen.

++ Dokumenten-management wird hier stärker als Prozess begriffen, der Durchlauf der Dokumente durch einen Workflow wird hier stärker unterstützt.

+ Hier geht es eher um das gemeinsame Betrachten und Bearbeiten, nicht so stark um Berichtigungen und Freigaben.

Social Tagging

Tagging bedeutet - wie Indizieren - sehr schnelles Wiederauffinden von Inhalten, Viele Tags bedeuten auch, dass ein Thema wichtig ist.

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++

Social Bookmarking

Es funktioniert genauso wie die bekannte Browserfunktion. Allerdings lassen sich gesetzte Bookmarks auch kommentieren und erklären.

0

++

Voting/Ranking

Auch diese Funktion existiert in verschiedenen Varianten, ist aber immer ähnlich zu ihren Pendants auf Websites und sozialen Netzen.

+ Wird oft per formalisierten Umfragen erledigt, das heißt, man muss planen, zu welchem Thema man ein Stimmungsbild erheben will.

++ Like- oder Non-Like-Buttons existieren in jedem SBC-Produkt, so lässt sich auch ohne Planung feststellen, welche Themen/ Einträge gemocht werden und welche nicht.

Profiling

Persönliche Daten, Know-how, Projekte Kontaktdaten, werden vom Mitarbeiter hinterlegt. Damit lassen sich die Kompetenz der Kommentare und Postings einschätzen und gerade in größeren Unternehmen sehr schnell Experten zu verschiedenen Themen finden.

+ In klassischen Intranets nicht vorhanden, in interaktiven, bzw. Zusatzlösungen schon.

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Suche

Volltextsuche

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++

Berechtigungs-management

Hier wird geregelt, wer wo teilnehmen darf, wer Zugang zu welchen Informationen hat und welche Dokumente oder Postings in welchem Fall bearbeitet werden dürfen.

++ Ist stärker ausgeprägt, weil stärker Daten orientiert und nicht jeder, jedes Datum bearbeiten oder sehen darf.

++ Dient eher der Informationsreduktion, Mitarbeiter wählen weitgehend selbst aus, was sie sehen möchten und was nicht.

Presence-Management

Angezeigt werden dabei Verfügbarkeit/ Status (busy, not connected etc.) einer Person.

+ Gibt es teilweise.

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RSS/E-Mailbe-nachrichtigung

Der Nutzer kann sich jede Veränderung als RSS-Feed oder als E-Mail-Alert anzeigen lassen.

++ Hier wichtig, weil der Nutzer weniger Zeit im Intranet verbringt und ohne Benachrichtigung nicht von Aktualisierungen erfährt.

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Integrationsmöglich-keiten in/von andere/n Applikationen

Einbindung verschiedener Programme unter einer Oberfläche.

++ Integration war schon immer eines der wesentlichen Ziele von SW-Portalen und Intranets.

+ Die Integrationsfähigkeiten hängen stark vom jeweiligen Produkt ab. Doch da sie vom Kunden stärker nachgefragt wird, dürfte sie auch in SBC-Tool stärker werden.

Definition/Abbilden von Workflows

Workflows per Mausklick zusammenstellen und unter Zugriff auf verschiedene Programme und Personen abarbeiten

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Zugriff auf Daten

Berechtigten Personen Daten aus verschiedenen Programmen zur Verfügung stellen, bzw. Ihnen die Möglichkeiten geben, Daten im Portal direkt für bestimmte Applikationen zu erfassen

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+ Dokumente können betrachtet werden, aber nicht alle Produkte erlauben die Bearbeitung im SBC-Tool. Ähnliches gilt für CRM oder ERP-Daten