Gremien sind sich einig

Soap setzt sich bei XML als Messaging-Standard durch

02.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Das Oasis-Konsortium verzichtet auf die Entwicklung eines eigenen XML-Kommunikationsprotokolls. Stattdessen unterstützt die Organisation künftig die vom W3C und von Microsoft in Biztalk favorisierte Spezifikation auf Soap-Basis.

Die Zukunft des E-Commerce hängt nicht zuletzt davon ab, ob es gelingt, Standards zu verabschieden, die den Datenaustausch via Web erleichtern. Die von vielen als Lingua Franca gepriesene Auszeichnungssprache Extensible Markup Language (XML) soll hierfür die Voraussetzungen schaffen. So arbeitet das World Wide Web Consortium (W3C) derzeit an einem XML-basierten Kommunikationsprotokoll und setzt dabei auf das ursprünglich von Microsoft aus der Taufe gehobene und später zusammen mit IBM und anderen weiterentwickelte Simple Object Access Protocol (Soap).

Oasis zieht eigenen Ansatz zurückNun hat die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (Oasis), die ebenfalls ein XML-basiertes Protokoll zur plattformübergreifenden Komponentenkommunikation erarbeiten wollte, angekündigt, die eigenen Bemühungen einzustellen und den vom W3C geplanten Standard zu unterstützen. Damit werden auch die von beiden Organisationen geplanten Konnektoren für das jeweils andere Protokoll überflüssig.

Künftig nutzen sowohl die gemeinsam von Oasis und der UNO getragene ebXML-Initiative als auch das konkurrierende, von Microsoft initiierte Biztalk-Konsortium Soap 1.1 als Messaging-Protokoll. Zumindest in diesem Teilbereich scheint damit eine Auseinandersetzung zwischen den beiden XML-Lagern hinfällig zu sein. Währenddessen gehen Analysten davon aus, dass nur 20 Prozent der bisher verabschiedeten XML-Standards länger als bis 2002 überleben werden.