SOA treibt das intelligente Unternehmen

13.04.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Auf dem Weg zur SOA plant das Ingolstädter Unternehmen, die gegenwärtig noch überwiegend eigenentwickelten Applikationen schrittweise durch Standardsoftware zu ersetzen. Im Jahr 2012 soll deren Anteil erstmals den der Altanwendungen übersteigen. Am Ende der Roadmap sieht Büttner nur noch wenige Eigenentwicklungen in der IT-Landschaft. Für Audi laute die Devise, "IT-Architektur und Geschäftsapplikationen mit Standardprodukten strategischer Partner zu durchdringen".

Dabei helfen soll ein "Architekturbaukasten", der sämtliche vom Management definierten IT-Standards beinhalte. Er diene als Basis für Applikationsplattformen und andere Architekturbausteine. Für Projektverantwortliche würden diese Vorgaben verbindlich, erläuterte der CTO und deutete zugleich an, welche Konsequenzen Abweichlern drohen könnten. Wer sich nicht an die Standards halte, müsse beispielsweise mit Sanktionen in Form von Budgetkürzungen rechnen.

Integration ist Chefsache

Business Integration im Allgemeinen und SOA im Speziellen sind zur Chefsache geworden, auch das verdeutlichen die Audi-Pläne. Verantwortlich für die SOA-Roadmap zeichnet einerseits ein Architektur-Council auf Topmanagement-Ebene, zu dessen Mitgliedern etwa der Finanzvorstand gehört. Die Projektsteuerung übernimmt ein Architektur-Board. In beiden Gremien sitzen sowohl IT- als auch Fachverantwortliche.

Trotz solcher Beispiele sind echte SOA-Projekte in Deutschland noch rar. Den Status quo kommentierte Norbert Schädler, Lead Architect für den Finanzsektor in der Software Group von IBM Deutschland, mit einem ironischen Unterton. Er unterteilte die SOA-Vorhaben seiner deutschen Kunden in die Kategorien "Lippenbekenntnis", "leidenschaftliches Lippenbekenntnis" und "auf dem Weg". 85 Prozent der Unternehmen befänden sich in der zweiten Gruppe. Auch Audi steht mit seinem Projekt noch ganz am Anfang, wie Büttner einräumte. Im Rahmen eines Pilotprojekts gelte es zunächst, ein gemeinsames Verständnis von SOA im Unternehmen zu entwickeln.