SOA-Risiken werden gern verschwiegen

24.08.2005
Von Stefan Grasmann

Die Änderungen und erweiterten Möglichkeiten für die Implementierung servicebasierender Systeme ziehen Folgen für die Beschreibung von Use Cases und die Definition von Systemtests nach sich. Dadurch, dass anstatt sequentieller Abläufe nun asynchrone Serviceaufrufe erfolgen, entstehen für die Benutzer eines solchen Systems neue Möglichkeiten, Dinge parallel anzustoßen. Der gesamte Interaktionsfluss zwischen Benutzer und Programmoberfläche beziehungsweise zwischen zwei über Services interagierende Softwarekomponenten wird davon beeinflusst, wann welche Daten über eine Serviceschnittstelle angefordert werden. Fehlersituationen treten durch asynchrone Aufrufe eventuell erst verzögert auf und müssen gesondert behandelt werden.

Integrationstest sichert robuste Systeme

SOA-fähige Systeme sollten auch dann noch zur Verfügung stehen, wenn bestimmte Services temporär ausfallen. Die Bedeutung von Integrationstests wird folglich weiter steigen, um die geforderte Robustheit des Gesamtsystems zu gewährleisten. Hierbei wird auch deutlich, dass die Definition nichtfunktionaler Anforderungen für Service-orientierte Systeme von besonderer Bedeutung ist.

Softwarearchitekten stellen sicher die Gruppe dar, die sich bisher schon am intensivsten mit dem Thema SOA beschäftigt hat. Es gibt inzwischen einige Erkenntnisse, wie diverse technische Probleme umgangen werden können. So existiert eine Initiative namens WS-I (Web Service Interoperability), die sich um Interoperabilität der verschiedenen Technologien kümmert und entsprechende Profile und Tools veröffentlicht. Trotzdem vermisst man in einschlägigen Artikeln und Vorträgen echte praktische Erfahrungsberichte zu den architekturrelevanten Themen.

Offene Web-Services brauchen zweite Standardgeneration