Service-orientierte Architekturen

SOA macht die HypoVereinsbank flexibler

08.07.2008
Von  und
Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Business-Process-Management

Dessen ungeachtet steht die HVB in Sachen Geschäftsprozess-Management noch am Anfang, wie Bulkin einräumt. Zwar definieren die Münchner sämtliche fachlichen Prozesse als ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) mit dem Aris-Toolset. Doch ein direktes Umsetzen vom fachlichen Modell in Programmcode, wie es einige Hersteller versprechen, ist nach ihrer Einschätzung in der Praxis nicht zweckmäßig. Mit Hilfe der Business Process Modeling Notation (BPMN) entwickle die HVB deshalb zunächst ein logisches Prozessmodell aus dem Fachmodell. Daraus lassen sich die Services identifizieren, die später von der Business Process Engine nacheinander aufgerufen werden.

Referenzarchitektur für die SOA

Um einen einheitlichen Rollout der SOA zu sichern, entwickelte die HVB frühzeitig eine Referenzarchitektur (siehe Grafik). Sie beschreibt die Service-orientierte Architektur in vier Ebenen und definiert verbindliche Standards für Architekten, Projektleiter und Entwickler. Die Verantwortung für das Referenzmodell trägt ein eigens eingerichtetes SOA-Kompetenz-Center.

Die Referenzarchitektur der HVB beschreibt eine Service-orientierte Architektur in vier Ebenen.
Die Referenzarchitektur der HVB beschreibt eine Service-orientierte Architektur in vier Ebenen.

Welche Softwareprodukte, etwa für den ESB oder die BPM-Engine, im Backend laufen, verrät Bulkin nicht: "Ich möchte kein Marketing für einen Hersteller betreiben." Zur Strategie der HVB gehöre es, sich nicht von einem Anbieter abhängig zu machen: "Eine Migration auf eine andere Lösung muss immer möglich sein, auch wenn das Aufwand bedeutet - die Architektur lässt dies zu."