SOA - für deutsche Anwender ein Papiertiger

26.01.2007
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Bottom-up statt Top-down

Dass die Realität oft anders aussieht, verdeutlichte Matilda Anello, verantwortlich für die Anwendungsentwicklung der Credit Suisse. Die vielfältigen SOA-Vorhaben der Schweizer Großbank stieß stets die IT an, nicht etwa das Topmanagement, berichtete die Managerin. Bereits im Jahr 1998 begann das Projekt Credit Suisse Information Bus (CSIB), das nach heutigen Maßstäben durchaus als SOA-Projekt gelten kann. Im Rahmen des Vorhabens brach das IT-Team Kernanwendungen in Komponenten auf. Der Information Bus dient, ähnlich wie der Enterprise Service Bus (ESB) gängiger SOA-Modelle, als Kommunikationsinfrastruktur.

Dieses Projekt war rein technisch getrieben, so Anello. Obwohl es zu Kosteneinsparungen führte, profitierten die Geschäftsprozesse dadurch zunächst in keiner Weise. Andere SOA-relevante Projekte wie die Vereinheitlichung der Frontend-Systeme mit Hilfe von Web-Services brachten hier durchaus positive Veränderungen. Unterm Strich sei entscheidend, Business-Verantwortlichen den Nutzen in einer verständlichen Sprache aufzuzeigen. Anello: "Das Wort SOA würde ich gegenüber dem Topmanagement nie in den Mund nehmen."

Mehr Informationen zu Service-orientierten Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)