SOA braucht Anschubfinanzierung

04.04.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Wieso es auf die Größe ankommt

Auch die Frage nach der "richtigen" Granularität tauchte immer wieder auf: Sollen die einzelnen Services ein komplettes Funktionsspektrum bieten und damit attraktiv für eine begrenzte Anzahl von Nutzern sein? Oder ist es umgekehrt sinnvoller, sie in kleine Stücke zu zerlegen, die sich jedes für sich möglichst häufig wiederverwenden lassen? Erwartungsgemäß gab keiner der Referenten hierauf eine pauschale Antwort. Tatsächlich kommt es immer auf die Art der Services an - und darauf, ob es bereits Mechanismen gibt, um Services abzulegen und aufzufinden.

Die vielen offenen Fragen bestätigen, dass die Unternehmen mit dem Thema SOA erst ganz am Anfang stehen. Das Beratungsunternehmen Accenture und der Anbieter Oracle haben gemeinsam ein fünfstufiges Modell zur Einordnung der "SOA-Reife" entwickelt. Es reicht von einer "opportunistischen" Annäherung auf Stufe 1 über die "taktische" (2) und "strategische" (3) Anwendung bis zum "unternehmensweiten" Einsatz (4) und der "Industrieführerschaft" (5).

Wie Rolf Schwirz, Geschäftsführer der Oracle Deutschland GmbH, berichtete, ordnen die meisten Anwenderunternehmen mit SOA-Erfahrung sich selbst auf den Stufen 4 oder 5 ein, während sie in Wirklichkeit oft noch nicht einmal auf der Stufe 3 angekommen seien. Am bescheidensten seien diejenigen, die tatsächlich schon etwas vorzuweisen hätten.