IT-Evolution

So wird SOA was

21.09.2008

Phase II: IT-Harmonisierung

In Phase I wurden die vorhandenen Assets, ihre Aggregatszustände und der Übergang von einem in den anderen Zustand beschrieben. Nun ist es das Ziel, die gekapselten, modernisierten Softwarebestände miteinander zu harmonisieren, zu integrieren, neu zu vernetzen und letztlich zu „SOAfizieren“. Hier geht es nicht darum, bestehende Systeme zu ersetzen, sondern darum, ihre Funktionalität aufzubrechen und sie über Adapter in die SOA Komponenten zu integrieren. So entsteht ein Enterprise-Service-Bus mit Business-Services als Bushaltestellen. Dabei abstrahieren die Business-Services von Implementierungen (von Systemen oder neuer Software), die leicht ausgetauscht werden. Da jedoch nicht alle Maßnahmen nach der Modernisierungphase kosteneffizient über den ESB in das Dienstleistungsnetzwerk integriert werden können, unterstützen weitere Service-Bausteine der nun zentralen Infrastrukturkomponente, der Middleware, den Prozess hin zum föderalen Rechnen im Serviceverbund. Die Einführung von BPM (Business Process Management) erlaubt die Modellierung, Orchestrierung und Optimierung der vorhandenen Dienste in neuer Serialität. Services werden also zu Prozessen und Prozesse zu Prozessketten über die vertikalen Anwendungen verbunden.

Auf zu individuellen Prozessketten

Unterstützt durch den Business-Process-Analytics-Einsatz werden die Fachabteilungen befähigt, ihre Anforderungen logisch als Dienste und Prozesse zu beschreiben. Hierbei spielt Roundtrip-Engineering eine wichtige Rolle. Fachliche Anforderungen werden möglichst automatisiert in Implementierungsanweisungen für die IT übersetzt, Änderungen in der technischen Implementierung spiegeln sich umgekehrt im logischen Design wider.

Der Ansatz, Data Services auf der Middleware als Methode für Massendatenoperationen zur Verfügung zu stellen, bringt mit sich, Data Quality und Data Profiling über Datengrenzen hinweg als Dienste einzusetzen. Die neue Verbindung zwischen vertikalen Datencontainern hat zwei Vorteile: BPM und der ESB werden in ihrer Performanz nicht stärker als nötig belastet, und bestehende Expertisen in der Datenbearbeitung werden in Kompetenzen auf der Serviceebene überführt.

Die Visualisierung der im Verbund angebotenen Dienste und Prozesse über Web 2.0 oder Enterprise 2.0 bindet menschliche Interaktion mit ein. Prozesse aus dem Warenkorb und die Möglichkeit, diese über Tools zu verbinden, können über Portale dargestellt werden und fügen dem Begriff „Information Workplace“ die Fähigkeit individueller Prozessketten hinzu.

Folgerichtig kennzeichnet sich Phase II letztlich auch dadurch, dass sie ein für alle im Servicenetzwerk arbeitenden Personen und Funktionen einheitliches Identitäts-Management zur Verfügung stellt.

Phase III: IT-Flexibilisierung

Mathias Kaldenhoff Sales Director Fusion Middleware bei Oracle: "Der steigende Wettbewerbsdruck fordert äußerst agile und kosteneffiziente IT-Archtekturen, um das Business Execution Gap zu schließen."
Mathias Kaldenhoff Sales Director Fusion Middleware bei Oracle: "Der steigende Wettbewerbsdruck fordert äußerst agile und kosteneffiziente IT-Archtekturen, um das Business Execution Gap zu schließen."

Mit harmonisierter IT geht es dann in Phase III: Hier stehen die Ausnutzung der in Phase II erworbenen Fähigkeiten und damit die Möglichkeit im Vordergrund, flexibel auf steigende interne wie externe Anforderungen reagieren zu können. Analysen der kritischen Geschäftsprozesse beherrschen die Phase, also die Prozesse, die ein Unternehmen vom Wettbewerb unterscheiden (sollen). Der Analyse des Ist-Zustands folgen eine Projektion auf mögliche Automatisierungen dieser Prozesse und die Formulierung von konkreten Soll-Zielen, die in einer Abbildung dieser Ziele auf Service-Bausteine mündet. Die in Phase II gebildeten Kompetenzen im Betrieb der Middleware-Foundation erlaubt den Organisationen, die Standardmodule bedarfsorientiert und nach dem erforderlichen Diensteportfolio zu akquirieren und einzupassen.

Hierzu zählen unter anderem ECM (Enterprise Content Management), EPM (Enterprise Performance Management), Realtime BI (Business Intelligence) und BAM (Business Activity Monitoring) und, sofern nicht
bereits in Phase II geschehen, das IDM (Identity Management). Sie docken mit ihren Services an die bestehende Foundation an.