Cybercrime Intelligence Report

So werden Bankkonten geplündert

07.10.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Im neuen Cybercrime Intelligence Report beschreibt der Sicherheits-Dienstleister Finjan, wie Kriminelle mit Hilfe von Trojanern und Geldkurieren erfolgreich Anti-Fraud-Systeme deutscher Banken umgingen - und so innerhalb von 22 Tagen über 300.000 Euro erbeuteten.
"Cyberkriminelle sind nach wie vor hinter dem großen Geld her, und Bankkonten gehören noch immer zu ihren bevorzugten Zielen“, sagt Yuval Ben-Itzhak, CTO bei Finjan.
"Cyberkriminelle sind nach wie vor hinter dem großen Geld her, und Bankkonten gehören noch immer zu ihren bevorzugten Zielen“, sagt Yuval Ben-Itzhak, CTO bei Finjan.
Foto: Finjan

Im Cybercrime Intelligence Report werden Methoden und Techniken beschrieben, die Cyberkriminelle aktuell nutzen, um Online Bankkonten auszurauben. Der Report wird vom Malicious Code Research Center (MCRC), dem hausinternen Forschungslabor von Finjan, einem Anbieter von sicheren Web Gateway Lösungen im Enterprise Segment, herausgegeben.

Finjan sieht die im Bericht beschriebenen Techniken als Beginn eines neuen Trends. Dort heißt es, die Kriminellen verfügen über Funktionalitäten, die darauf abzielen, die von Banken eingesetzten Anti-Fraud Systeme zu umgehen.Anti-Fraud-Systeme werden in Kreditinstituten und größeren Unternehmen zur Vorbeugung, Entdeckung und adäquaten Reaktion auf unternehmensschädliche Handlungen eingesetzt.

Der Report zeigt detailliert auf, wie eine Bande von Kriminellen mit Hilfe einer Kombination aus Trojanern und Geldkurieren, sogenannten "Money Mules", die Anti-Fraud Systeme deutscher Banken ausgehebelt und Hunderttausende von Euros stahlen. Money Mule Konten sind rechtmäßige Bankkonten, die von legitimen Kontoinhabern geführt werden. Cyberkriminelle werben Geldkuriere an, indem sie ihnen vormachen, für ein legales Unternehmen zu arbeiten.