Futuristen orakeln

So sieht Ihre IT-Karriere in 5 Jahren aus

20.03.2023
Von 
Paul Heltzel schreibt für die US-Schwesterpublikation cio.com. Zuvor schrieb er als Autor unter anderem für Discovery News, National Geographic und PC World.
Im Jahr 2028 wird sich auch Ihr IT-Job drastisch verändert haben. Schöne, neue Welt?
Einblicke in die (nahe) Zukunft der IT-Arbeit.
Einblicke in die (nahe) Zukunft der IT-Arbeit.
Foto: Everett Collection - shutterstock.com

Kristallkugeln sind bekanntlich fehlbar. Dennoch haben wir gemeinsam mit einigen IT-Futuristen eruiert, welche wesentlichen Veränderungen in den nächsten fünf Jahren auf IT-Profis, beziehungsweise ihre Rolle(n) im Unternehmen zukommen werden.

1. Automatisierte IT-Produktivität

Die Experten gehen davon aus, dass IT-Jobs in den kommenden fünf Jahren zunehmend automatisiert werden. Das soll sich dabei nicht nur auf allgemeine Arbeitsplatzoptimierungen beziehen, sondern in allen Bereichen - insbesondere der Softwareentwicklung. Im Ergebnis werden IT-Prozesse rationalisiert, während die Produktivität der IT steigt.

"IT-Manager haben ihre Unternehmen in den letzten drei Jahren durch immense Veränderungen geführt. Das wird in den nächsten fünf Jahren ein noch komplexeres Thema werden", befürchtet Saket Srivastava, CIO bei Asana. "Unternehmen sehen sich mit einem Mangel an Ressourcen und Talenten konfrontiert, daher brauchen wir Automatisierung, um einfache, repetitive Low-Level-Tasks zu automatisieren - und dafür zu sorgen, dass sich die Profis den wirklich wichtigen Projekten widmen können."

Jim Flanagan, CIO bei Hanscom Federal Credit Union, prophezeiht, dass Natural Language Processing (NLP) in Kombination mit Automatisierung den IT'lern das Leben leichter machen wird: "NLP ist in der Lage, Absicht, Kontext und Mehrdeutigkeit in geschriebenem Text und Sprache zu erkennen. Das wird dafür sorgen, dass unsere Kalender Arbeitstage automatisiert auf der Grundlage von Variablen wie Dead- und Timelines planen. Unsere E-Mail-Posteingänge werden die Stimmung des Absenders analysieren, um besonders dringende Nachrichten zu priorisieren und KI-gesteuerte "Nicht stören"-Funktionen werden gewährleisten, dass wir uns konzentrieren können, wenn wir es müssen."

2. IT-Wertsteigerung durch KI

Eine glänzende Zujunft für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz sieht auch Mike Hendrickson, Vice President of Tech and Dev Products bei Skillsoft, - allerdings nicht ohne menschliche Komponente: "Weil KI immer mehr Aufgaben übernimmt, werden menschliche Skills wichtiger denn je - insbesondere, wenn es um die Fehlersuche in automatisierten Prozessen geht."

Das sieht Kim Huffman, CIO von TripActions, ähnlich - sie geht davon aus, dass Mitarbeiter im IT-Support in Zukunft mehr Zeit für persönliche Interaktionen haben werden: "KI wird zunehmend in der Softwareentwicklung und beim Testing eine Rolle spielen. Dadurch verschiebt sich die Rolle der Support-Mitarbeiter hin zu höherwertigen Aufgaben."

Mike Bechtel, Chief Futurist bei Deloitte Consulting, gibt dabei zu bedenken, dass der Einsatz von KI, um IT Operations und Mitarbeiterproduktivität zu optimieren, ein neues Maß an Vertrauen in die Technologie erfordert: "Um dieses Vertrauen aufzubauen, müssen KI-Algorithmen sichtbar, überprüfbar und erklärbar sein. Das bedeutet, auch die Mitarbeiter bei der KI-Entwicklung einzubeziehen. Nur dann lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen."

Michael Gibbs, CEO und Gründer von Go Cloud Careers, geht davon aus, dass der zunehmende KI-Einsatz IT-Fachleute unter Druck setzen wird, an sich, beziehungsweise an ihren Skills zu arbeiten: "Weil Künstliche Intelligenz viele praktische Tasks im technischen Bereich übernehmen wird, sollten IT-Fachkräfte ihren Geschäftssinn, ihre Führungsqualitäten, ihre Kommunikationsfähigkeiten, ihre emotionale Intelligenz und ihre Architekturkenntnisse verbessern. Die neue IT-Welt braucht Profis mit umfassender Architekturerfahrung, die die neuen Technologien miteinander verknüpfen können, um die Business Performance zu maximieren."