Ratgeber Hyper-V

So sichern Sie Daten von virtuellen Servern

13.04.2011
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Exportieren und Importieren von virtuellen Computern

Eine weitere Möglichkeit der Sicherung in Hyper-V ist die Möglichkeit, virtuelle Computer auf einem Server zu exportieren und auf einem anderen Server wieder zu importieren. Dabei besteht die Möglichkeit, den kompletten virtuellen Computer mit Snapshots, Konfigurationsdateien und VHD-Datei in ein Verzeichnis zu kopieren. Sie starten diesen Vorgang über das Kontextmenü des virtuellen Servers. Diese Möglichkeit steht aber nur dann zur Verfügung, wenn der virtuelle Server nicht gestartet ist.

Bei gestarteten Servern steht der Befehl zum Exportieren nicht im Kontextmenü zur Verfügung. Wenn Sie den Export starten, wählen Sie zunächst ein Exportverzeichnis aus. Daraufhin erstellt der Assistent automatisch ein neues Verzeichnis mit dem Namen des virtuellen Computers. Dieses Verzeichnis enthält die VHD-Datei,die Snapshots und die Einstellungen des virtuellen Computers.

Ausgabe: Exportieren von virtuellen Servern in Hyper-V
Ausgabe: Exportieren von virtuellen Servern in Hyper-V

Die Größe der Exportdateien entspricht jedoch exakt der Größe der Quelldateien, Hyper-V führt keine Komprimierung durch. Das bedeutet dass Sie beim Exportieren von mehreren Servern entsprechend Speicherplatz bereitstellen müssen. Außerdem dauert der Export entsprechend lange, je nach Größe der VHD-Datei. Sie müssen bei virtuellen Servern teilweise mit über 30 Minuten Exportzeit rechnen.

Ein solcher Exportvorgang eines virtuellen Servers beeinträchtigt unter Umständen auch alle anderen virtuellen Server. Da der Assistent eine Kopie des Servers, vor allem der VHD-Datei, erstellt, ist die Festplatte des Hosts deutlich mehr belastet als im Standardbetrieb. Das Hyper-V-Blog stellt ein PowerShell-Skript und eine Anleitung, wie Sie solche Exportvorgänge vollständig über Skripte automatisieren können, zur Verfügung. Zwar ist ein solcher Export nicht als Ersatz für ein echtes Backup geeignet, bietet aber eine zusätzliche Sicherheit.

Wollen Sie auf einem anderen Server einen virtuellen Computer wieder importieren, wählen Sie den Menüpunkt Virtuellen Computer importieren aus und verwenden das Verzeichnis mit den Dateien des virtuellen Computers. Anschließend liest Hyper-V die notwendigen Daten in den Zielserver ein.

Sie können einen solchen Export auch auf eine Netzwerkfreigabe durchführen. Allerdings müssen Sie in diesem Fall die Berechtigungen dieser Freigabe beachten. Hyper-V führt den Exportvorgang nicht mit dem Benutzerkonto aus, mit dem Sie am Server angemeldet sind, sondern mit dem Hyper-V-Systemkonto. Hat das Konto nicht genügend Berechtigungen, erhalten Sie eine Fehlermeldung mit der Nummer 0x80070005. In diesem Fall können Sie einfach die NTFS-Berechtigungen der Freigabe anpassen und dem Computerkonto des Hyper-V-Hosts Schreibrechte auf der Freigabe erteilen. Sie müssen dazu die NTFS-Rechte und die Freigaberechte anpassen. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.