Fritzbox-Know-How

So reizen Sie Ihren Router voll aus

30.06.2018
Von 
Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.

Fritzbox als NAS-Speicher für den Datenaustausch

Nach der Einrichtung einer Vorschaltseite über LAN 4 sieht der Besucher zunächst nur eine sinnlose Dialogbox.
Nach der Einrichtung einer Vorschaltseite über LAN 4 sieht der Besucher zunächst nur eine sinnlose Dialogbox.
Foto: IDG

Sie wollen Daten von einem PC zum anderen kopieren, die Netzwerkfreigaben von Windows sind Ihnen jedoch zu kompliziert? Einfacher geht es meist mit der Fritzbox. Sie bringt einen internen Speicher mit, den Sie als NAS nutzen können, also als Network Attached Storage oder einfacher gesagt als Netzwerkfestplatte. Ohne viel Konfigurieren lässt sich von jedem Gerät im Netzwerk aus darauf zugreifen. Das Volumen ist mit 512 MB bei den Modellen 7390 und 7490 zwar nicht übermäßig groß, für den Datenaustausch aber in den allermeisten Fällen ausreichend. Zudem bieten die neueren Modelle der Box ein bis drei USB-Anschlüsse, an die Sie Sticks oder auch externe Festplatten anschließen können. Auch diese sind im Folgenden für alle Netzwerkgeräte verfügbar.

Am besten binden Sie den NAS-Speicher des Routers als eigenes Laufwerk in Windows ein. Da die Fritzbox normalerweise ohnehin immer eingeschaltet ist, steht er Ihnen auf diese Weise ständig zur Verfügung. Damit das funktioniert, muss, wie immer bei Windows, auf dem Router der gleiche Benutzer mit demselben Passwort eingerichtet sein wie auf dem Computer, von dem aus Sie sich verbinden. Öffnen Sie also das Menü der Fritzbox und gehen Sie auf "System -> FRITZ!Box-Benutzer". Geben Sie unter "Benutzer" den Anmeldenamen und das Kennwort ein, das diese Person auch für die Anmeldung bei Windows verwendet. Setzen Sie bei "Berechtigungen" ein Häkchen vor "Zugang zu NAS-Inhalten", gehen Sie per Klick auf "Verzeichnis hinzufügen" und bestätigen Sie "Alle an der FRITZ!Box verfügbaren Speicher" mit "OK". Der neue Benutzer sollte sowohl Lese-als auch Schreibrechte auf den Fritzbox-Speicher haben. Schließen Sie die Einrichtung danach mit einem Klick auf "OK" ab.

Öffnen Sie jetzt den Windows-Explorer und suchen Sie in der linken Leiste unter "Netzwerk" nach dem Eintrag "FRITZ-NAS". Klicken Sie diesen doppelt an, um Zugriff auf den Ordner "\fritz.nas" zu bekommen. Klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und daraufhin auf "Netzlaufwerk verbinden". Wählen Sie im nachfolgenden Fenster einen Laufwerksbuchstaben aus, die übrigen Einstellungen können Sie übernehmen. Nach einem Klick auf "Fertig stellen" taucht der NAS-Speicher der Box dann als neues Laufwerk unter dem von Ihnen gewählten Buchstaben im Windows-Explorer auf.

NAS-Speicher der Fritzbox erweitern

Damit Sie übers Netzwerk auf den internen und den USB-Speicher der Fritzbox zugreifen können, aktivieren Sie bei Ihrem Benutzerkonto die entsprechende Berechtigung.
Damit Sie übers Netzwerk auf den internen und den USB-Speicher der Fritzbox zugreifen können, aktivieren Sie bei Ihrem Benutzerkonto die entsprechende Berechtigung.
Foto: IDG

Wenn Ihnen der interne Speicher der Fritzbox zu knapp bemessen sein sollte, können Sie ihn durch den Anschluss eines USB-Geräts erweitern. Hierzu richten Sie zuerst wie beschrieben den Zugriff auf FRITZ-NAS ein. Schließen Sie im nächsten Schritt das USB-Gerät an - etwa eine externe Festplatte oder einen USB-Stick. Im Idealfall wird das Gerät automatisch erkannt und taucht sofort als zusätzlicher Unterordner von "\fritz.nas" im Explorer auf. Insbesondere bei USB-Sticks tritt aber öfter der Fall auf, dass sie sich nicht automatisch einbinden lassen. Oder es ist Ihnen lieber, wenn das USB-Gerät unter seinem eigenen Laufwerksbuchstaben erreichbar ist. Dann hilft der USB-Fernanschluss der Fritzbox weiter.

Gehen Sie im Menü der Fritzbox auf "Heimnetz -> USB-Geräte" und wechseln Sie zum Register "USB-Fernanschluss". Setzen Sie ein Häkchen vor "USB-Fernanschluss aktiv", markieren Sie "USB-Speicher" und bestätigen Sie mit "Übernehmen". Das angeschlossene Gerät wird daraufhin analysiert. Dieser Vorgang kann einige Sekunden dauern. Sobald er abgeschlossen ist, klicken Sie noch auf "OK".

Bei den aktuellen Modellen der Fritzbox können Sie beim USB-Modus zwischen der schnellen Version 3.0 und der stromsparenden Version 2.0 wählen.
Bei den aktuellen Modellen der Fritzbox können Sie beim USB-Modus zwischen der schnellen Version 3.0 und der stromsparenden Version 2.0 wählen.
Foto: IDG

Im folgenden Fenster finden Sie einen Hinweis mit einem Link auf "das Programm für den USB-Fernanschluss". Nach einem Klick öffnet sich ein Browser-Fenster. Klicken Sie auf den Button "Download", um das kostenlose Tool von den AVM-Servern herunterzuladen, und installieren Sie es. Danach finden Sie sein Icon im Systray der Taskleiste. Klicken Sie es doppelt an, um das Programm zu öffnen, es sollte nun bereits den USB-Speicher verzeichnen. Tragen Sie den Benutzernamen und das Passwort eines auf der Fritzbox registrierten Benutzers ein und gehen Sie per Klick auf "Klicken um zu verbinden". Das Gerät taucht jetzt als neues Laufwerk im Explorer auf. Falls Ihre Fritzbox mehrere USB-Anschlüsse hat, lassen sich auf diese Weise auch mehrere Geräte einbinden.

Tipp: Seit der Fritzbox 7490 unterstützen die USB-Anschlüsse der Box das schnellere USB 3.0. Das müssen Sie unter Umständen jedoch erst aktivieren. Gehen Sie hierzu auf "Heimnetz -> USB-Geräte" und öffnen Sie das Register "USB-Einstellungen". Hier können Sie einstellen, welcher Anschluss mit USB 3.0 und welcher mit dem langsameren, aber stromsparenden USB 2.0 arbeiten soll. Sinn macht der schnellere Modus aber nur dann, wenn auch das jeweilige Gerät USB 3.0 unterstützt.