Windows 10

So optimiert Windows 10 Ihre SSD

07.08.2016
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Windows 10 kann auch SSDs optimieren. Allerdings nutzt es dazu andere Funktionen als bei einer Festplatte. Wir zeigen, was Sie tun müssen.
Windows 10 optimiert auch SSDs. Allerdings auf eine andere Art als normale Festplatten.
Windows 10 optimiert auch SSDs. Allerdings auf eine andere Art als normale Festplatten.

Bei Festplatten gehört das Defragmentieren zu den Basis-Aufgaben: Windows räumt dabei den Magnetspeicher so auf, dass zusammenhängende Dateien auch auf der Platte nahe beieinanderliegen. Das erhöht die Geschwindigkeit der Festplatte vor allem beim Lesen und Schreiben großer Dateien, da die Schreib-/Leseköpfe keine weiten Wege zurücklegen müssen.

Auch Windows 10 bietet eine Funktion, um Laufwerke zu defragmentieren und zu optimieren - selbst bei SSDs. Allerdings ist bei Flash-Speicher das Defragmentieren kontra-produktiv: Denn wenn Windows Dateien neu sortieren würde, müsste es jedes Mal Schreibvorgänge auf der SSD durchführen. Da SSDs aber nicht beliebig viele Schreibvorgänge vertragen, würde das Defragmentieren ihre Lebensdauer verkürzen.

Deshalb schaltet Windows 10 das Defragmentieren aus, sobald es eine SSD im System entdeckt. Trotzdem finden Sie aber auch bei einer SSD die Funktion zur Laufwerks-Optimierung - bringt Windows 10 also ihre SSD schrittweise um?

Nein. Denn das Betriebssystem optimiert SSDs anders als Festplatten. Die Optimierung umfasst nämlich neben dem Defragmentieren zahlreiche andere Optionen, die das Speichertempo erhöhen sollen. Bei einer SSD führt Windows 10 keine Defragmentierung durch. Stattdessen verbessert es die SSD-Geschwindigkeit per TRIM-Befehl. Windows zeigt der SSD damit an, welche Dateien das Betriebssystem gelöscht hat. Der SSD-Controller muss dann diese nicht mehr umkopieren, wenn es den Flash-Speicher aufräumt: Die Schreibgeschwindigkeit der SSD steigt. Damit stellt der TRIM-Befehl die Verbindung her zwischen dem Dateisystem, in dem Windows den Speicherinhalt organisiert und der Blockstruktur, mit der die SSD den Speicherplatz verwaltet.

Solange also Windows den eingesetzten Flash-Speicher als SSD erkennt, wendet das Betriebssystem die passende Optimierung für den Speicher an. Es schickt dazu einen ATA-Befehl an die SSD, mit dem es unter anderem die Drehgeschwindigkeit der Platte abfragt. Gibt die SSD die korrekte Antwort, die sie als nicht-drehendes Speichermedium ausweist, weiß Windows, dass ein Flashspeicher im System steckt. Sollten Sie eine SSD eingebaut haben, die Windows fälschlicherweise als Festplatte erkennt, sollten Sie die Firmware der SSD aktualisieren. (PC-Welt)