Enduser Experience

So misst man Anwenderzufriedenheit

13.10.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Was Kennzahlen bringen

In die Karten spielen den IT-Verantwortlichen dabei positive Beispiele. Was haben die Unternehmen davon, dass sie das Anwendungsverhalten von Anfang bis Ende mit definierten Kennzahlen messen? Diese Frage stellte Berlecon den Studienteilnehmern, die angegeben hatten, mindestens eine Kennzahl zu nutzen, um die Enduser Experience zu bestimmen.

An erster Stelle steht demzufolge die Effizienzsteigerung im IT-Betrieb. Fehler lassen sich schneller erkennen und Risiken bereits im Vorfeld identifizieren. Das bestätigte deutlich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Kennzahlen-Erfahrenen. Etwas weniger (45 Prozent) führten eine höhere Zufriedenheit der Endanwender auf systematische und nachvollziehbare Messungen zurück. Eine bessere Kommunikation zwischen Business und IT leiteten 42 Prozent davon ab.

Für sich allein wirkungslos

Diese erfreulichen Ergebnisse dürfen laut Stiehler allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein großer Teil der Befragten keine nennenswerten Effekte beobachtet hat. Das lege den Verdacht nahe, dass die Potenziale der Ende-zu-Ende-Messung bislang nicht ausgeschöpft seien. Für sich allein genommen bleibe die Messung der Enduser Experience relativ folgenlos: "Sie kann nur dann etwas bewirken, wenn die Kennzahlen auch in die IT-Arbeit und den Austausch zwischen IT und Business einfließen."

Die Kennzahlen müssen an das Business berichtet werden, um die Kommunikation zu verbessern. Aber in 60 Prozent der Fälle behält die IT die Ergebnisse für sich, legen die Studienergebnisse nahe.

Zudem lässt sich die Anwenderzufriedenheit weiter steigern, wenn die ermittelten Kennzahlen in die Investitionsentscheidungen einbezogen werden, was aber eher selten vorkommt. Weiteres Verbesserungspotenzial sieht Berelcon im Vergleich mit anderen Unternehmen, auch Benchmarking genannt.