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Telemedizin

So lassen sich die technischen Herausforderungen meistern

06.02.2023
In Deutschland wird Telemedizin kaum genutzt, doch woanders ist man da weiter. Dabei zeigt sich, dass diese Technologie auch in anderen Bereichen vorteilhaft sein kann.
Telemedizin wird in den USA zunehmend auch von Ärzten zur Unterstützung bei schwierigen Operationen und in der Notversorgung genutzt. Die dafür erforderlichen technologischen Anforderungen sind hoch – und eine gute Blaupause für ähnliche Digitalisierungen.
Telemedizin wird in den USA zunehmend auch von Ärzten zur Unterstützung bei schwierigen Operationen und in der Notversorgung genutzt. Die dafür erforderlichen technologischen Anforderungen sind hoch – und eine gute Blaupause für ähnliche Digitalisierungen.
Foto: Terelyuk - shutterstock.com

Telemedizin ist ein relativ junges Anwendungsfeld, bei dem mithilfe von audiovisuellen Kommunikationstechnologien über große Entfernungen hinweg Diagnosen, Konsultationen und medizinische Notfalldienste unterstützt werden. In Deutschland gibt es dafür noch erhebliche Beschränkungen, in anderen Ländern wie Skandinavien, Großbritannien und den Niederlanden ist man hingegen viel weiter. Besonders intensiv wird Telemedizin bereits in den USA genutzt. Der Aufbau und Betrieb entsprechender Plattformen ist eine besondere technologische Herausforderung. Das betrifft in erster Linie den Schutz der Patientendaten - also Cybersecurity auf höchstem Niveau. Hinzu kommen weitere wichtige Faktoren, wie Betriebssicherheit, eine elastische Leistungsanpassung, die auf die vielen unterschiedlichen und anspruchsvollen Applikationen schnell reagieren kann, sowie eine sichere Netzanbindung. Ein ganz besonderer Faktor ist dabei die Manageability aller Systeme, da diese naturgemäß über eine große Fläche verteilt und keine IT-Fachkenntnisse vor Ort verfügbar sind. Anwendungsseitig kommt immer mehr künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, was die Komplexität der Systeme nochmals erhöht. Das alles macht die Telemedizin zu einer herausragenden Digitalisierungs-Lösung, bei der viele Problem gelöst wurden, die auch in anderen Branchen und Anwendungsbereichen anzutreffen sind.

1500 Systeme, verteilt auf Zigtausende Quadratkilometer

Das im US-Staat Utah ansässige Non-Profit-Unternehmen Intermountain Healthcare ist ein Gesundheitsdienstleister, der 33 Krankenhäuser und 385 Ärztezentren mit mehr als 3.800 Ärzten betreibt. Er setzt schon seit geraumer Zeit Telemedizin in verschiedenen Bereichen ein. An die eigene Plattform sind 1.500 Endgeräte angeschlossen, die sich nicht nur bei vielen Patienten, sondern zum großen Teil auch in Operationssälen, Notaufnahmeeinrichtungen und bei entsprechend hochspezialisierten Fachärzten und Chirurgen befinden. Die Flächenabdeckung erstreckt sich über den gesamten dünnbesiedelten Nordwesten der USA.

Die dafür eingesetzten PCs waren ursprünglich mit Windows ausgestattet, doch eine Erweiterung um spezielle medizinisch-technische Peripherie machte einen Systemwechsel auf Linux erforderlich. Typischerweise erfolgt so eine Umstellung dergestalt, dass ein Techniker das neue Betriebssystem von einem USB-Laufwerk auf jeder Einheit installiert. Bei der großen räumlichen Verteilung der Systeme wäre das ein langwieriger und teurer Prozess geworden. Um das zu vermeiden, suchte das Unternehmen nach einer Lösung, bei der die Umstellung zentral aus der Ferne durchgeführt werden kann.

Die "versteckte" Lösung

Die Lösung erwies sich als wesentlich einfacher als ursprünglich gedacht. So erinnerte sich deren Enterprise-Solution-Architekt Rob Summers daran, dass eine entsprechende Software bereits in jedem Endgerät integriert war: Intel Active Management Technology (AMT) als Teil der Intel® vPro® Plattform. Es bedurfte also nur der AMT-Aktivierung, um jedes System aus der Ferne zu managen - inklusive des Ein- und Ausschaltens. AMT erlaubt es, Fehler an Endgeräten mit KVM-Funktionen (Keyboard, Video, Mouse) zu beheben, Updates durchzuführen und sogar ein komplett neues Betriebssystem aufzuspielen. Mit diesem Tool lassen sich alle Endgeräte innerhalb und außerhalb des Unternehmensnetzwerks remote betreuen. Im Wesentlichen bietet AMT eine Bare-Metal-Verwaltung der Endgerätehardware. "Alle unsere Endgeräte sind grundsätzlich mit Intel vPro ausgestattet, aber AMT hatten wir bislang noch nicht aktiviert", sagt Summers über seine Maßnahme. Die AMT-Remote-Fähigkeiten kommen jetzt zusätzlich zu den bereits genutzten Funktionen der Intel vPro Plattform zum Einsatz. Dazu gehören höhere Leistung, mehr Stabilität und größere Sicherheit, beispielsweise durch die Nutzung der hardwarebasierten Sicherheitsfunktionen des Intel Hardware Shields."

Ähnliche Probleme - ähnliche Lösungen

Andere US-Gesundheitsdienstleiter nutzen ebenfalls die Intel vPro Plattform zum Remote-Managen der Endgeräte. Beispielweise hat das in Arizona beheimatete Non-Proft-Unternehmen Banner Health mithilfe von Intel und dessen Partner VeeOner und 1.000 TV-Geräte, die in den Patientenzimmern aufgestellt sind, zu leistungsstarken Endgeräten aufgerüstet. Installiert wurden hierfür ebenfalls vPro-basierte Endgeräte, auf denen eine spezielle telemedizinische Software von VeeOne eingerichtet wurde. Betroffen waren von der Umstellung 28 Krankenhäuser, die sich über den großräumigen Südwesten der USA verteilen. "Die Möglichkeit, kleine, leistungsstarke Systeme mit Intel-Technik in unsere bestehenden TV-Geräte zu integrieren, sparte viel Zeit und Geld", sagt Jim Roxburh, CEO von Banner Telehealth.

Aber auch in Europa geht es mit der Telemedizin voran. So berichten die University Hospitals Bristol (UHBW) in Großbritannien, dass sie bereits mehr als 200 Geräte für die Telemedizin nutzen, die weit verteilt im Einsatz sind, einschließlich in Operationssälen und auf Intensivstationen. Die Systeme verfügen ebenfalls über die Intel vPro Plattform, von der neben AMT auch der Intel Endpoint Management Assistant (EMA) zum Einsatz kommt.

Fazit

vPro-basierte Endgeräte könnten zu einer treibenden Kraft der Telemedizin werden, denn sie bieten die Sicherheit, Manageability und Perfomance, die für solche weit verteilten Lösungen erforderlich sind. Aber nicht nur für die Telemedizin sind solche Systeme und Architekturen sinnvoll: Schließlich ist das hier gelöste Problem einer kosteneffizienten Systemkontrolle über große Entfernungen hinweg weit verbreitet, beispielsweise bei Filialbetrieben, Kiosken oder IoT-Systemen.

Alles über die vPro Plattform